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Zwar sehe ich den Vorwurf als berechtigt, nur ist der Adressat mMn nicht die eigentliche Quelle des Übels. Welches mMn u.a. darin besteht, dass sich in der Lehre der Chemie alle möglichen Experten bzw. solche, die sich Kraft eines Professorentitels dafür halten, berufen fühlen, dem eigenen Bedarf entsprechend Begriffsschöpfung zu betreiben und dabei der "Einfachheit halber" (?) bereits existierende Begriffe umfunktionieren. Möglicher Weise aber auch schlicht nicht wissen , was sie tun.Dem geht’s wahrscheinlich um GC-
Retentionsverhalten, da ist „Polarität“ ein weiter Begriff. Er ist nur -wie so oft- nicht in
der Lage eine auch nur einigermaßen vernünftig formulierte Frage mit Angabe des Zusammenhangs zu stellen.
Doch möchte ich diese, nach Meinung des dortigen Moderators FK dankenswert "schöne Erklärung" hier erst einmal zur Diskussion stellen, bevor ich mich im Detail selbst dazu äußere.Zitat
FK26.08.2016 00:47
AW: Polarität Xylol, Decan und UndecanAuch von mir vielen Dank!:)Zitat
safety (Beitrag 2685169365)
Da Sie die drei Isomere trennen konnten, vermute ich, dass sie eine polare stationäre Phase (Polyethylenglycol o.ä.) haben.
Die Retentionszeiten sind dann vereinfacht von drei Faktoren abhängig:
1) Siedepunkte/ Dispersion, dürfte bei den drei Isomeren nicht viel ausmachen
2) Ausbildung von Wasserstoffbrückenbindungen zwischen stationärer Phase und Analyt, dürfte mit Xylol ebenfalls von untergeordneter Bedeutung sein.
3) Dipol-Dipol-Wechselwirkungen, sollten hier für die Retentionszeiten ausschlaggebend sein.
Damit sortiert Ihre Säule die Isomere nach Dipolmoment, wobei o-Xylol am stärksten an der Säule gebunden wird und als letztes die Strecke verlässt (längste Retentionszeit), unpolares p-Xylol läuft am schnellsten durch.
Schön erklärt (und mir Arbeit erspart... ;))!
Gruß,
Franz
Dem geht’s wahrscheinlich um GC-Na, das, hoffte ich stillschweigend, hat der gute Mensch - falls er nicht nur mitliest, sondern auch mitdenkt -
Dann wollte ich noch wissen, warum p-Xylol polarer als m-Xylol ist?
Leider muss ich mich wiederholen : Da p - Xylol unpolar ist, kann es nicht polarer sein als m- Xylol. Falls jemand von einen Polaritätsbegriff ausgeht, der zu einem anderen Ergebnis führt, dann doch bitte diesen hier erläutern.Weil's beim p-(ebenso wie übrigens auch bei o-)Xylol mehrere "mesomere Grenzstrukturen", also mögliche Anordnungen besagter Pi-Elektronen, gibt, beim m-Xylol dagegen "nicht wirklich".
Warum ist die Polarisierbarkeit bei Aromaten größer?
warum kann man sagen, dass p-Xylol polarer als m-Xylol ist?
Und warum sind Xylole polarer als Decan und Undecan?
Beziehungsweise warum sind Aromaten polarer als C-Ketten?