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Samstag, 25. Juni 2016, 21:43

Radikal-Geometrie

Wieso besitzt das Methylradikal eine planare Anordnung, das tert-Butylradikal jedoch nicht? Das will mir nicht ganz einleuchten.

  • »Harve« ist ein verifizierter Benutzer

Beiträge: 213

Registrierungsdatum: 3. November 2015

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2

Sonntag, 26. Juni 2016, 10:42

Wieso besitzt das Methylradikal eine planare Anordnung, das tert-Butylradikal jedoch nicht? Das will mir nicht ganz einleuchten.
Also ich gebe den Wortlaut aus dem Lehrbuch Brückner einfach mal wieder: (Seite 4)
Dass das tert-Butylradikal kein planares Radikalzentrum besitzt , wohl aber das Methylradikal , überrascht auf den ersten Blick .
Eine Abweichung von der Planarität deutet ja eine Verkleinerung der Bindungswinkel und damit eine gegenseitige Annäherung der
Substituenten am Radikalzentrum . Dennoch ist das tert-Butylradikal mit seinen 40% Pyramidalisierung eines idealen Tetraederzentrums um
1.2 kcal/mol stabiler als ein eingeebnetes tert-Butyl . Beim Pyramidalisieren dieses Radikal nehmen nämlich nur die C,C-Abstände zwischen den Methylgruppen ab, wohingegen die C,H-Abstände zunehmen. letzteres liegt daran, dass eingeebnetestert-Butyl drei Paare "perfekt" ekliptisch angeordneter Punkt C-C- (also der Punkt meint das Radikal) und C-H Bindung enthält. Im Gegensatz dazu sind dieselben Bindungen im pyramidalisierten tert-Butyl nahezu gestaffelt.

3

Montag, 27. Juni 2016, 14:16

Wenn man wie üblich nur Abstoßungskräfte zwischen den Substituenten berücksichtigt, dann ist das Phänomen auch mMn schwer zu verstehen. Nun weiß man aber vom realen Gas , dass bei größeren Abständen die Anziehung dominiert. Geht man also einmal davon aus, dass dies bei tertiären Butylgruppen der Fall wäre, dann könnte dies eine Erklärung sein.
Gruß FKS

  • »Merkur« ist männlich
  • »Merkur« ist ein verifizierter Benutzer

Beiträge: 80

Registrierungsdatum: 18. Dezember 2015

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4

Dienstag, 28. Juni 2016, 09:00

Wieso besitzt das Methylradikal eine planare Anordnung, das tert-Butylradikal jedoch nicht? Das will mir nicht ganz einleuchten.

Das Methylradikal soll eher als sehr flache Pyramide vorliegen (max. Abweichung von der planaren Struktur etwa 5°).
Pyramidale Strukturen werden durch zwei Faktoren begünstigt:
1.) die pyramidale Struktur ermöglicht eine gestaffelte Konformation der Substituenten am Radikalzentrum, was die Torsionsspannung minimiert
2.) Hyperkonjugation zwischen dem halbgefüllten Orbital und der in derselben Ebene liegenden C-H-Bindungen; die Hyperkonjugation ist bei der pyramidalen Struktur am stärksten, bei welcher die ekliptischen WW am kleinsten sind
Leider ist dies in vielen OC Lehrbüchern nicht beschrieben. Du kannst dazu aber z.B. im Carey/Sundberg einige Anmerkungen finden.

5

Mittwoch, 29. Juni 2016, 11:02

Danke!

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