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Samstag, 7. September 2013, 17:15

Isolierung der Aglykone und der Zucker aus Aroniamaische

Aus dem Trester der Aroniabeere (alias Apfelbeere) sollen mit EtOH, dann Petrolether, und letztendlich Essigester die Anthocyane isoliert bzw, aufgereinigt werden. Bis dahin komme ich soweit gut hin.
In der dann folgenden sauren Hydrolyse mit HCl unter Rückfluss habe ich dann im Hydrolysat die Aglycone und die Zucker. Erstere möchte ich mit Amylalkohol, oder doch viel lieber mit Butanol ausschüttel. Klappt Butanol als Ersatz, oder gibt es hierfür eine bessere Alternative?

In wässrig. saurer Lösung verbleiben dann schließlich die Zucker die ich gerne mittels DC erfassen möchte. Wie kann ich aber die störenden Salzsäurereste aus der Probenlösung entfernen?

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Sonntag, 8. September 2013, 20:35

Direkte Erfahrung mit deinem Problem habe ich nicht, aber ich würde davon ausgehen, dass man auch Butanol statt Amylalkohol nehmen kann. Von der Polarität her sind die ja sehr ähnlich. Eventuell ist die Löslichkeit des Analyten etwas schlechter in BuOH (wenn im Schrifttum Amylalkohol empfohlen wird, hat das wohl seinen Grund), aber das kann man ja wieder wettmachen, indem man einfach ein paar Mal öfter ausschüttelt. Was hingegen nicht zu vernachlässigen ist, ist die bessere Löslichkeit der Butanolisomere in der wässrigen Phase. Und das könnte in der Folge stören, da Du die wässrige Phase ja auch noch brauchst. Obwohl ich für die DC der Zucker auch keine Probleme durch Butanol erwarten würde, das verdunstet nach dem Auftragen der Probe auf die Schicht einfach.

Was spricht eigentlich gegen Amylalkohol ? Immerhin riecht der besser als Butanol, aber das ist vermutlich Geschmackssache ;)

EDIT Warum stört HCl bei der Zuckeridentifizierung mittels DC ? Versuchs einfach mal mit der HCl-sauren Lösung. Wenn Du die aufgetragene Probe schön eintrocknen lässt (eventuell Fön zuhilfe nehmen, wässrige Auftragungen auf DC Schichten trocknen langsam) sollte das HCl doch verdampft sein. Oder neutralisiert weil die Schicht protoniert wird.

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Montag, 9. September 2013, 11:35

... EDIT Warum stört HCl bei der Zuckeridentifizierung mittels DC ? Versuchs einfach mal mit der HCl-sauren Lösung. Wenn Du die aufgetragene Probe schön eintrocknen lässt (eventuell Fön zuhilfe nehmen, wässrige Auftragungen auf DC Schichten trocknen langsam) sollte das HCl doch verdampft sein. Oder neutralisiert weil die Schicht protoniert wird.
Da fehlt es bei mir eben. Verliere ich nach der sauren Hydrolyse nicht wieder einiges an Zuckern weil am anomeren Kohlenstoff erst wieder eine andere Alkylgruppe hängt - oder sind diese Überlegungen durch das reichliche Wasser in der Lösung ohnehin unsinnig?

Kann ich trotz HCl-Resten sicher sein, dass für die Auswertung der DC mittels Vanillin/H2SO4 als Sprühreagenz tatsächlich eine Hydroxylgruppe am besagten Kohlenstoff der Zucker hängt und mir das Ergebnis so nicht verfälscht?


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Montag, 9. September 2013, 12:51

Ich verstehe nicht, woher diese Alkylgruppe kommt, von der Du sprichst ... aber die Chemie der Kohlenhydrate ist nicht gerade meine Stärke ;)

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Montag, 9. September 2013, 16:28

Ich verstehe nicht, woher diese Alkylgruppe kommt, von der Du sprichst ... aber die Chemie der Kohlenhydrate ist nicht gerade meine Stärke ;)
Stimmt auch wieder. Mein Denkfehler war wohl, dass ich nicht nur mit versch. Lömis ausschüttle, sonder auch jedesmal die Lömis mit verminderten Druck abziehe. Somit kann ich ja gar keine nennenswerte Mengen an Alkoholen in den Kolben mit dem sauren Ansatz verschleppen...

Danke für Deine Hilfe - ich werde hier vielleicht kurz vom Ergebnis berichten.

NS
Hast Du schon einmal "Aroniawein" probiert? Des hohen Gerbstoffgehaltes wegen, stelle ich mir selbst als Barriquefreund den Geschmack eher schauderhaft rauh vor. Mit der "Önologischen Trickkiste" werde ich neben BSA noch eine Tanninschönung versuchen und ein wenig daran drehen. Es geht ja mehr um den Spass und die Machbarkeit für gesellige Abende mit einigen Weinliebhabern, die ich damit aufs Glatteis führen möchte.

Immerhin hatte die Maische 87°Oe was rechnerisch für ca. 10.5% alc. reichen sollte - nur was da dann wirklich von den Rotweinhefen zu EtOH umgesetz werden kann steht auf einem anderen Blatt. Ohne Aufzuckerung geht es also bestimmt nicht. Immerhin der Ansatz gärt schon einmal gut an... ;-)

6

Donnerstag, 12. September 2013, 19:23

Die Aufarbeitung zieht sich doch wieder einmal länger hin als gedacht...

Letztendlich habe ich einmal 1,5l Extrakt "roh" aufgearbeitet und bis auf 200ml für eine spätere Weiterverarbeitung eingefroren. Den Extrakt vor der sauren Hydrolyse habe ich heute einmal neugierig vermessen und dabei auch gleich festgestellt, dass die Druckeinheit meines UV-VIS (Hitachi U-2000) nach knapp 2 Jahren Ruhezeit leider defekt wurde. Der Druckversuch wir mit der Meldung "Hardware-Fehler" quittiert. Vielleicht nur eine hier bekannte Marotte?

Das Ausschüttel der Aglykone mittels n-Butanol hat sich praktisch nicht bewährt. Erst mit der doppelten Menge Butanol zum Extrakt ist eine Phasentrennung, und nur bei starker Kühlung auf ca. +4°C im starken Gegenlicht zu bemerken. Die Konzentration ist bei der starken Eigenfarbe ein zusätzliches Problem.

Die Messungen klappen aber tadellos wie im Anhang ersichtlich. Ich bin schon auf das Endergebnis welches ich so nicht erwartet habe, neugierig.
»hw101« hat folgende Datei angehängt:
  • aronia.jpg (186,32 kB - 1 mal heruntergeladen - zuletzt: 13. September 2013, 15:21)

Verwendete Tags

Aglykon, Aronia, Isolierung

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