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Samstag, 28. Dezember 2013, 18:33

Hydrojuglon wird oxidiert - Mechanismus?

Eben habe ich die Ballons des Nußschnapsansatzes (Juglans regia), mit einem Löffel KOH "zum Schwenken" gereinigt. Dabei frage ich mich immer, weshalb das glykosidisch gebundene Hydrojuglon so begierig Sauerstoff aufnimmt? Welcher Mechanismus steckt da dahinter? Auch beim Kräuteransatz, der offenbar ebenso über reichlich Gerbstoffe verfügt, ist ein ähnlicher Effekt zu beobachten. Nach der dreimaligen ethanol. Mazeration folgt immer eine dreimalige Phase im mehrwöchigen Abstand, die mit nur wenig EtOH als "Bodensatz zur Befeuchtung", unter Reinsauerstoffflutung dann hochfarbige und geschmacklich "runde, volle Töne" in das Erzeugnis bringen. Beim Leeren der Ballons ist auch da der gleiche Effekt am Glas zu beobachten.

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Montag, 30. Dezember 2013, 15:01

Dabei frage ich mich immer, weshalb das glykosidisch gebundene Hydrojuglon so begierig Sauerstoff aufnimmt? Welcher Mechanismus steckt da dahinter?
Die glykosidische Bindung muss zunächst hydrolysiert werden, sodass "freies" Hydrojuglon vorliegt, welches in Anwesenheit von Luftsauerstoff zum Juglon oxidiert. Wie diese Oxidation genau abläuft, weiß ich nicht und wie man sie letztendlich formulieren muss, hängt wahrscheinlich auch vom pH-Wert der Umgebung ab. Ich gehe aber fest davon aus, dass dieser Mechanismus bereits geklärt ist und werde nachschauen, sobald ich wieder Zugriff zur Fachliteratur habe.

Was mir beim Zeichnen als erstes ins Auge gestochen ist, ist eine vermutlich recht starke intramolekulare H-Brücke im Juglon (siehe Zeichnung). Deren Bildung könnte eine Erklärung für die von Ihnen erwähnte Bereitwilligkeit der Oxidation sein...
»HerrBiernot« hat folgende Datei angehängt:
  • juglon.jpg (20,31 kB - 14 mal heruntergeladen - zuletzt: 23. Juni 2014, 16:43)

3

Montag, 23. Juni 2014, 16:39

Vielen Dank für die Antwort - der leider etwas spät von mir kommt.

Zum Thema passend, möchte ich dieses interessante Phänomen im Bild des Anhanges noch anheften.

Diese für mich erstaunliche farbige Schichtung der stark ethanol. (mit Honig eher reduktiv.) Lösung unter Luftabschluss, im oberen Bereich des Ansatzes, verblüfft mich. Da sich Xanthophylle bekannterweise eher in apolaren/lipophil. Phasen finden, tippe ich eher auf Chinone aus den grünen Nüssen.
An der Schichtdicke liegt es wohl auch nicht, da der Farbstoff aus den frischen grünen Nüssen nach 3 Tagem Mazeration im 5l Schnappdeckelglas offensichtlich oben schwimmt. Offenbar ist die färbende Substanz spez. leichter...

Leider fehlen mir die heute bequemen analytischen Möglichkeiten zur Aufklärung, bzw. kann dies wohl auch mit fachlichem Mangel umschrieben werden, da derartige analytische Probleme vor 200 Jahren auch schon ausreichend lösbar waren...
»hw101« hat folgende Datei angehängt:
  • ansatz.jpg (127,07 kB - 6 mal heruntergeladen - zuletzt: 24. Juni 2014, 20:18)

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