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Donnerstag, 25. April 2013, 10:22

Aufgabe: Reaktion von Ammoniak mit Schwefelsäure

Im Auftrag des Mitglieds "Synproportionierung" soll folgende Aufgabe diskutiert werden:

Zitat

Eine Maschine produziert pro Stunde eine Lösung von 380 g Ammoniak (vermutlich in Wasser?). Diese Lösung soll durch Zugabe von 30%iger Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 4 gebracht werden. Wie viel von der 30%igen Schwefelsäure wird dazu benötigt?
Es handelt sich dabei jedoch (noch) nicht um den Originaltext der Aufgabe. Daher wäre es zunächst einmal interessant zu erfahren, ob man mit diesen Angaben schon etwas Sinnvolles rechnen kann und wenn ja, was. Falls nein, warum nicht?

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Donnerstag, 25. April 2013, 12:12

Eine Maschine produziert pro Stunde eine Lösung von 380 g Ammoniak (vermutlich in Wasser?). Diese Lösung soll durch Zugabe von 30%iger Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 4 gebracht werden. Wie viel von der 30%igen Schwefelsäure wird dazu benötigt?
Die Aufgabe ist insofern nicht ganz einfach, als der zu erreichende pH - Wert vorgegeben ist. Ich würde so vorgehen , dass ich erst einmal die bei pH = 4 vorliegenden Mengenverhältnisse Hydrogensulfat/Sulfat berechnen würde , um dann abschätzen zu können ob der mMn zu erwartende Überschuss an Schwefelsäure mengenmäßig relevant ist, oder es möglicher Weise genügt, mit dem sich aus der Reaktionsgleichung ersichtlichen Mengenverhältnis zu rechnen :

\[H_2SO_4 \ + \ 2 \ NH_3 \ \to \ 2 \ NH_4^{+} \ + \ SO_4^{2-} \ \ \ \ => \ n(NH_3) \ = \ 2 \ n(H_2SO_4) \ \]

Im Übrigen wird man bei pH = 4 davon ausgehen können, dass die Konzentrationen von NH3 - wie auch die der undissoziierten H2SO4 vernachlässigbar sind. Und im Übrigen nach meiner Überschlagsrechnung die Konzentration von Hydrogensulfat nur etwa 1/100 der Konzentration der Sulfationen beträgt , so dass man mit hinreichender Näherung von dem sich aus der Reaktionsgleichung ergebenden Stoffmengenverhältnis ausgehen können sollte .

\[ n(NH_3) \ = \ \frac {m(NH_3)}{M(NH_3)}\] \[ n(H_2SO_4) \ = \ \frac {m(H_2SO_4)}{M(H_2SO_4)} \ = \ w(H_2SO_4 ) \ \frac {m(H_2SO_4 \ - \ Lösung}{M(H_2SO_4)} \] \[n(NH_3 \ = \ 2 \ n(H_2SO_4)\]


Gruß FKS



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Donnerstag, 25. April 2013, 12:31

Im Auftrag des Mitglieds "Synproportionierung" soll folgende Aufgabe diskutiert werden:
Dass es mit dem von "Synproportionierung geposteten Text nicht geklappt hat, liegt nach meiner Vermutung daran, dass dieser möglicher Weise mit Latex geschriebenen Text enthalten hat, der von außen importiert wurde, was meiner PN an Sie von gestern entsprechend zur Zerstörung des gesamten Beitrags führt.
Gruß FKS

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Donnerstag, 25. April 2013, 13:59

Die Aufgabe ist insofern nicht ganz einfach, als der zu erreichende pH - Wert vorgegeben ist.
Da sehe ich auch einen Knackpunkt. Zumindest würde ich diese Angabe als einen Hinweis darauf sehen, dass es nicht besonders klug ist, hier ohne vorher nachzudenken einfach mittels "vollständiger Neutralisation" drauf loszurechnen. Denn man hat ja zunächst noch keine Vorstellung, welcher pH sich denn bei vollständiger Neutralisation genau einstellen wird. Außer dass man sicher ist, dass er "irgendwo im Sauren", also pH < 7 sein muss.

Durch ein bisschen Herumprobieren hat sich bei mir ergeben, dass sich für Lösungen mit den Anfangskonzentrationsverhältnissen NH3 / H2SO4 = 2:1 - natürlich abhängig vom Volumen der Lösung - Gleichgewichts-pH-Werte zwischen 5.5 und 6.5 einstellen. Das ist so meilenweit vom Ziel-pH weg, dass dies unmöglich die vom Aufgabensteller gewünschte Lösung sein kann. Nun ist es aber natürlich auch so, dass das nach vollständiger Neutralisation sich einstellende Gleichgewicht extrem empfindlich auf weitere Schwefelsäure-Zugabe reagiert. Anders formuliert: der Überschuss Schwefelsäure, den man braucht, ist zwar unbedingt notwendig für pH=4, aber gleichzeitig auch sehr klein.

Oder bildhaft gesprochen: man errechnet sich mit "vollständiger Neutralisation", dass man einen guten Kübel voll Schwefelsäure braucht, gibt exakt die errechnete Menge zu, misst dann z.B. pH = 5.5, aber schon bei weiterer Zugabe von wenigen Tropfen Schwefelsäure ändert sich der pH sprunghaft womöglich schon auf z.B. pH=3. Von daher finde ich, das ist auch eine ziemlich weltfremde Aufgabenstellung, weil ich prophezeihe, dass es, von der handwerklichen Seite her gesehen, nicht ganz trivial sein wird, hier den pH wenigstens einigermaßen in die Nähe von 4 zu bekommen.

Zitat

um dann abschätzen zu können ob der mMn zu erwartende Überschuss an Schwefelsäure mengenmäßig relevant ist
Gehe ich richtig in der Annahme, dass der zu erwartende Überschuss abhängig vom Gesamtvolumen der Lösung ist? Und dass es von daher auch klüger gewesen wäre, in der Aufgabenstellung ein Wasservolumen mit anzugeben?

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Donnerstag, 25. April 2013, 14:37

Oder bildhaft gesprochen: man errechnet sich mit "vollständiger Neutralisation", dass man einen guten Kübel voll Schwefelsäure braucht, gibt exakt die errechnete Menge zu, misst dann z.B. pH = 5.5, aber schon bei weiterer Zugabe von wenigen Tropfen Schwefelsäure ändert sich der pH sprunghaft womöglich schon auf z.B. pH=3. Von daher finde ich, das ist auch eine ziemlich weltfremde Aufgabenstellung, weil ich prophezeihe, dass es, von der handwerklichen Seite her gesehen, nicht ganz trivial sein wird, hier den pH wenigstens einigermaßen in die Nähe von 4 zu bekommen.

Gehe ich richtig in der Annahme, dass der zu erwartende Überschuss abhängig vom Gesamtvolumen der Lösung ist? Und dass es von daher auch klüger gewesen wäre, in der Aufgabenstellung ein Wasservolumen mit anzugeben?
Ich gehe davon aus, dass das , was uns beiden als ( zumindest pädagogisch gesehen ) "weltfremd" erscheint , von anderen als "praxisnah" empfunden werden könnte. Aber wenn man schon einen pH - wert vorgibt, so sollte man dem daraus folgenden Problem auch eine Teilaufgabe widmen. Z.B. so, wie von mir angedacht, dass man z.B. die Stoffmengenverhältnisse aller beteiligten Spezies für den vorgegebenen pH - wert zu berechnen aufgibt und die notwendigen Schlussfolgerungen ziehen lässt, die dann zwar durchaus im speziellen Fall zu dem Ergebnis kommen können, dass man von einem der Stöchiometrie entsprechenden Stoffmengenverhältnis ausgehen kann, aber gleichzeitig auch klar wird, dass dies in anderen Fällen anders sein kann, und wie man in solchen Fällen vorzugehen hat.

Das Volumen betreffend bin ich ohnehin davon ausgegangen, dass dieses im Originaltext angegeben sein würde .

Gruß FKS

6

Sonntag, 28. April 2013, 19:19

Die Problematik dieser Aufgabe hat sich nun dadurch relativiert, dass Synproportionierung mir neue Details zukommen hat lassen. Demnach handele es sich gar nicht um eine Übungsaufgabe, sondern um ein reales Problem.: in einem Unternehmen sollen die Brudendämpfe einer Gärrestentwässerungsanlage vom Ammoniak befreit werden. Die entscheidende, neue Information ist allerdings, dass jetzt auf einmal doch kein Ziel-pH von 4 mehr gefordert wird, sondern ausschließlich vollständige Neutralisation. Damit müsste der Rechenweg offensichtlich sein.

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