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.....wenn es denn wenigstens so wäre. Nach dem, was ich gestern im TV gehört habe, unterstützt der Uli Hoeneß im Kampf um das Münchner Rathaus den designierten Nachfolger von Herrn Uhde. Was den Uhde aber nicht hindert , im TV den Verdacht zu streuen, der Seehofer habe möglicher Weise schon länger von den Steuersünden des Hoeneß gewusst und so habe der Seehofer dem Steuerabkommen mit der Schweiz zugestimmt , um den Hoeneß aus dem Schlamassel zu helfen.Erstens weil Herr Hoeneß diesen Parteien nahe stand,
Das ist richtig, liegt aber in den Besonderheiten der Münchner Stadtpolitik begründet, die wieder ein ganz eigenes Kapitel darstellt, insofern getrennt zu sehen ist von der sonstigen Parteipolitik. Ude hat sich zu der Angelegenheit ja auch nur deshalb geäußert, weil er bei der nächsten Landtagswahl Seehofer als Ministerpräsident ablösen möchte. Ansonsten hätte er wahrscheinlich den Mund gehalten. Bezüglich der Landes- und Bundespolitik hat Hoeneß ja nie einen Hehl daraus gemacht, welchen Parteien er nahe steht, zumal diese ihn ja sogar zum Kandidaten machen wollten......wenn es denn wenigstens so wäre. Nach dem, was ich gestern im TV gehört habe, unterstützt der Uli Hoeneß im Kampf um das Münchner Rathaus den designierten Nachfolger von Herrn Uhde.
Wenn man bei der ganzen Angelegenheit schon unbedingt einen Skandal finden will, dann würde ich ihn auch noch am ehesten in der Tatsache begründet sehen, dass solche Dinge an die Öffentlichkeit gelangen, weil irgendeiner ungestraft ausplaudert. Mich nervt der Stil dieser in den Medien omnipräsenten Debatte ohne Ende, und eigentlich auch die Debatte selbst. Denn dass Angelegenheiten mit Ermittlungsbehörden nicht-öffentlich bleiben, gehört für mich zu den grundlegenden Persönlichkeitsrechten des Einzelnen. Da kann man wirklich nur froh sein, dass man nicht prominent ist. Insbesondere, wenn man sich dann auch noch auf dem Altar des parteipolitischen Wahlkampfes opfern lassen muss...aber wie Derartiges sich in diesem Lande nun mal entwickelt hat, war dem Uli Hoeneß natürlich klar, dass man oder zumindest einer Mittel und Wege finden würde, um seine ( Hoeneß' ) Steuersünden in die Öffentlichkeit zu bringen.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Friedrich Karl Schmidt« (28. April 2013, 17:53)
Ihre Erinnerung trügt sie nicht - ich hab mir schon manchen Schmarrn, wie man in Bayern so schön sagt, zusammen geschrieben.Ich meine, dass diese Zahlen für sich selbst sprechen und erinnere mich an ein früheres Zitat von Arrhenius aus dem Mertens - Forum. Wenn ich mich recht erinnere, war es aus dem Matthäus - Evangelium ...
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Friedrich Karl Schmidt« (27. April 2013, 23:26)
Ich denke, dass es sich im Prinzip immer um das gleiche Phänomen handelt. Es scheint mir tief in der menschlichen Natur verwurzelt, dass man soviel man auch bereits hat , immer noch mehr haben will. Was im Übrigen nicht unbedingt Besitz im Sinn von Eigentum bedeuten muss, im Grunde genügt die Verfügungsgewalt. Man möchte gestalten und möglichst viel bewegen können. Denn für die eigene Person kann man ein wirklich großes Vermögen ja gar nicht verbrauchen. Und abgesehen von wenigen unrühmlichen Ausnahmen findet das auch nicht statt. Große Vermögen gehen nur durch Fehlinvestitionen und andere Unfähigkeitsbeweise der Geschäftsführung verloren. Die meisten Milliardäre leben relativ bescheiden. Aber bei dauerhaft erfolgreicher Geschäftstätigkeit erhebt man sich auch schon mal über den Staat und meint, mit seinem Eigentum der Allgemeinheit besser und effizienter dienen zu können als die Organe des Staates. Und mit dieser Pseudomoral im Kopf ist die Aktivierungsschwelle zum Steuerbetrug nur noch gering. Und wenn man mal drinhängt , ist der Rückweg schwierig. Dies jedenfalls für Personen , die "in der Öffentlichkeit stehen". Und wie der Fall Hoeneß zu zeigen scheint, kann die in der öffentlichen Wahrnehmung als zu barmherzig erscheinende Selbstanzeige auch mal zur Falle werden.Ich persönlich bringe diesen Teil von Hoeneß nicht zusammen mit den anderen Facetten, die über ihn bekannt sind: Da ist jemand, der vielen Menschen persönlich hilft (z. B. Gerd Müller), der große Summen gespendet hat und keine Auftrittsgage für sich verwendet. Was treibt so jemanden, der hier in Deutschland ganz selbstverständlich all seine Steuern zahlt, dazu an dieser Stelle Steuerhinterziehung zu begehen?
Naja, ich sehe es so: nur weil einer vieles richtig macht, heißt das ja nicht, dass ihm nicht auch ein Fehler unterlaufen kann.Ich persönlich bringe diesen Teil von Hoeneß nicht zusammen mit den anderen Facetten, die über ihn bekannt sind:
Nein, kann er nicht und ich glaube auch nicht, dass er das tut. Im Moment sieht es m.M.n. auch eher danach aus, dass hier ein Prominenten-Malus zum Tragen kommt anstatt eines Prominenten-Bonus. Immerhin ist es ja so, dass die gefühlten 46999 anderen Selbstanzeiger ihre Angelegenheiten im stillen Kämmerlein regeln durften, ohne dass nach Rücktritt oder sogar Gefängnis gekeift wurde.So hoch seine Verdienste auch ansonsten sein mögen, einen Vorteil in seinem Steuerverfahren kann er davon nicht erwarten.
Unsolidarisch ja und auch ein Betrug. Aber weder ist Steuerbetrug durch Verschweigen von Einnahmen ein Diebstahl, noch hat dieses Verschweigen die gleiche strafrechtliche Qualität wie ein Diebstahl.Zitat
RheinZeitung 25.04.2013 ,Finanzminister Carsten Kühl (SPD): „Ein solches Verhalten ist unsolidarisch.“ Der Sozialdemokrat weiter: „Steuerhinterziehung ist Diebstahl.“
Wenn man naheliegend davon ausgeht, dass jedem Datensatz ein Hinterziehungsfall entspricht, dann wären das im Durchschnitt 12500 Euro pro Fall . Was unter Berücksichtigung der Nachzahlungszinsen einem Hinterziehungsbetrag von etwa 9500 Euro entsprechen dürfte . Wobei sich dieser Betrag weiter vermindert, da in den 500 Millionen nicht nur die Nachzahlungszinsen, sondern auch die Geldstrafen bzw. die bei Einstellung des Strafverfahrens gegen Geldbußen verfügten Bußgelder enthalten sein dürften.. Aber lässt man dieses unberücksichtigt und verteilt die 9500 Euro auf den hier regelmäßig zu betrachtenden 10 - Jahreszeitraum, dann reden wir hier von einem Steuerbetrug in der Größenordnung von 1000 Euro pro Jahr und Person. Wenn jemand 10 Jahre lang eine Putzhilfe beschäftigt und "schwarz bezahlt" , kommt möglicher Weise mehr zusammen. Bei jemand ,der jeden Tag ohne zu bezahlen den ÖPNV in Anspruch nimmt ,kommt in der Regel auch ein höherer Betrag zusammen, selbst dann , wenn man in Rechnung stellt, dass der Gute ein paar mal erwischt wird. Und obwohl beides vieltausendfach in diesen Land vorkommt, würde kein Politiker es wagen können, das Gesetz zu übertreten, nur um diese Straftaten besser verfolgen zu können. Von Leistungserschleichungen anderer Art gar nicht erst zu reden.Zitat
Finanzminister Kühl rechtfertigte noch einmal den Ankauf der Steuer-CD durch Rheinland-Pfalz. Die 40 000 Datensätze bringen dem Staat seinen Angaben nach 500 Millionen Euro.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Friedrich Karl Schmidt« (12. Mai 2013, 18:53)
Nachdem, was ich gestern gelesen habe, ist dort mittlerweile ein bisschen Licht ins Dunkel gekommen. Denn es lief wohl folgendermaßen ab: es gab eine erste Selbstanzeige im Januar, woraufhin die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufnahm. Dann gab es im März noch eine zweite Selbstanzeige. Die erste war wohl unvollständig, die zweite offenbar dann vollständig. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sind mittlerweile abgeschlossen und es wird laut Zeitungsbericht im Juli Anklage gegen Uli Hoeneß erhoben.Ich halte es für so gut wie ausgeschlossen, dass der Hoeneß in seiner Selbstanzeige steuerlich relevante Sachverhalte bewusst verschwiegen haben könnte. Und die zweite Möglichkeit, die ihn die strafbefreiende Wirkung seiner Selbstanzeige gekostet haben könnte, erscheint mir auch nicht gerade wahrscheinlich. Da die Selbstanzeige im Januar erfolgt ist, Durchsuchungsbefehl und Haftbefehl aber erst im März präsentiert wurden, stelle ich mir schon die Frage, warum die Ermittlungsbehörde so lange gebraucht hat, um festzustellen , dass sie bereits gegen Hoeneß bereits zum Zeitpunkt der Selbstanzeige ermittelt hat.
Ein bisschen Licht schon, führt aber ( bei mir jedenfalls ) nicht wirklich zur Erleuchtung. Meine diesbezüglichen Internetrecherchen tun dies aber auch nicht. Allerdings waren alle von mir gefundenen Quellen auch alles andere als aktuell.Nachdem, was ich gestern gelesen habe, ist dort mittlerweile ein bisschen Licht ins Dunkel gekommen. Denn es lief wohl folgendermaßen ab: es gab eine erste Selbstanzeige im Januar, woraufhin die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufnahm. Dann gab es im März noch eine zweite Selbstanzeige. Die erste war wohl unvollständig, die zweite offenbar dann vollständig. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sind mittlerweile abgeschlossen und es wird laut Zeitungsbericht im Juli Anklage gegen Uli Hoeneß erhoben.
Zum Einen scheint es ja mittlerweile so zu sein, dass man beim deutschen Fiskus die Selbstanzeige zwar schätzt, aber mMn anscheinend doch sehr bemüht ist, die strafbefreiende Wirkung möglichst nicht eintreten zu lassen.Zitat
Bleibt die Frage, warum einer wie Uli Hoeneß eine unvollständige Selbstanzeige einreicht, bzw. einreichen lässt. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Mann, der eine halbe Weltstadt persönlich kennt und über ein solches Netzwerk an Beziehungen und Verflechtungen verfügt, es nicht auf die Reihe bringen soll, eine schlagkräftige Truppe von Anwälten und Steuerberatern zu mandatieren (es soll ja sogar ein ehemaliger Steuerfahnder dabei gewesen sein), die eine anständige Selbstanzeige hinbekommen. Zwar ist mir durchaus bewusst, dass das korrekte Erstellen einer Selbstanzeige nicht ganz einfach ist und Zeit benötigt, aber so kompliziert kann es doch nicht sein.
..... so etwa dürfte es auch meiner Vermutung nach gewesen sein. Nach dem , was ich gelesen habe, soll Hoeneß eine Vorwarnung seiner Züricher Bank ( Vontobel ) erhalten haben über Recherchen eines "Stern" - Reporters . Was möglicher Weise Veranlassung war zu einer Hektik , die zu Lasten der Sorgfalt gegangen sein könnte.Über die Gründe für dieses schlampige Vorgehen kann man nur spekulieren. Aber es kann doch eigentlich nur so gewesen sein, dass Hoeneß aus irgend einem Grund unter einem gewaltigen Zeitdruck gestanden haben muss und es deshalb schnell gehen musste mit der Selbstanzeige. Sehr schnell. So schnell, dass man flüchtig etwas zu Papier geschlampt und stante pede eingereicht hat...
Dazu habe ich gestern einen Artikel in der Süddeutschen gefunden, in dem der bekannte Journalist H. Leyendecker dies im Wesentlichen auch so darstellt...... so etwa dürfte es auch meiner Vermutung nach gewesen sein. Nach dem , was ich gelesen habe, soll Hoeneß eine Vorwarnung seiner Züricher Bank ( Vontobel ) erhalten haben über Recherchen eines "Stern" - Reporters . Was möglicher Weise Veranlassung war zu einer Hektik , die zu Lasten der Sorgfalt gegangen sein könnte.
Bemerkenswert auch , dass bis zu meinem Lesen nur ein eiziger den Beitrag lesenswert befunden hatte.Zitat
Zitat
Zitat
DocMind 7.6.2013 | 15:47 Uhr
Da ist er ja wieder, der Herr Leyendecker!
Wie man mit wenig Fakten dafür umso mehr Spekulation es doch schafft gewisse Botschaften in die Köpfe der Menschen zu bringen, wenn man nur die Mittel dazu hat.
Wie die Sache auch ausgeht, moralisch bleibt UH Ihnen immer voraus. Den Beweis liefern Sie regelmäßig selbst.
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