Hallo,
da ich mich früher schon einige Male flüchtig mit den allereinfachsten Grundlagen der NMR-Spektroskopie beschäftigt hatte, wollte ich nun einmal richtig in das Thema einsteigen:
Im
Riedel steht:
Atomkerne, die eine ungerade Anzahl Protonen oder Neutronen oder eine ungerade Anzahl beider enthaltne, besitzen einen Kernspin. Er beträgt:
Mit I = Kernspinquantenzahl, h = Planck-Konstante. Nun frage ich mich; warum ist das so? Und wie kommt man auf obige Formel?
Übungsaufgabe:
Ich beginne mal mit den einfacheren Strukturelementen; die zwei Methylgruppen sind äquivalent, diese koppeln jeweils mit den zwei H-Atomen der
-Gruppe. Gemäß der "n + 1"-Regel müsste das ein Triplett ergeben und auch die Fläche des Peaks deutet daraufhin, dass es sich um die Methylgruppen handelt. Bei etwas tieferem Feld findet man ein Quartett, das sind wohl die H-Atome der
-Gruppe. Der Sauerstoff schirmt ab und verschiebt das Signal Richtung tieferes Feld. Ist das nicht etwas hoch das Signal? Ein Sauerstoff direkt am C-Atom würde doch zu einem etwas tieferen Feld führen? Nun denn, die zwei verbleibenden H-Atome sind vicinal angeordnet, so dass man ein Dublett erwartet. Diese liegen auch vor. Und jetzt ist der Rest ganz einfach, das Signal bei tiefstem Feld gehört zum H-Atom ganz links, denn dieses ist in geminaler Position zu den zwei Chlor-Atomen, die natürlich die elektronische Umgebung stark beeinflussen, mithin eine "gute" ²J-Kopplung (sagt man in diesem Falle "große" ²J-Kopplung?). Auch wenn ich es nicht immer erwähnt habe, die Peakfläche, mithin die relative Anzahl der H-Atome, habe ich bei meinen Schlussfolgerungen stets berücksichtigt.
Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.