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Donnerstag, 10. April 2014, 18:41

Zunderschicht - nasschemisch entfernen

Ich bastle an einem Gartenbrunnen und suche für die Halterung von zwei Granitsäulen nach einer Möglichkeit der nasschemischen Entfernung der Zunderschicht - ohne mir gleich mit Chloriden eine spätere forcierten Rostbildung einzuhandeln...

Sandstrahlen wäre das Optium, doch leider habe ich hierzu keine Möglichkeit. Der mechanische Abtrag verbietet sich der unzugänglichen Geometrie wegen, an der stilisierten Masche. Die Halterung aus 10mm Vierkant verträgt schon recht abrasive Prozeduren(siehe Bild im Anhang). Schwefelsäure mit einem kräftigen Schuss H2O2 lösen sich Eisenoxide darin effektiv?
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  • masche.jpg (107,9 kB - 7 mal heruntergeladen - zuletzt: 11. April 2014, 18:22)

UnderTAKER

unregistriert

2

Freitag, 11. April 2014, 00:15

Zunder ist je relativ Säurebeständig, lt. Wiki.
Ich würde folgendes vorschlagen :
Komplett im Feuer bis zur Glut erhitzen und dann abschrecken.
Eine Ätzung mit c. HCl als Reinigung und spülen unter dem Gartenschlauch. Dann den beliebten Phosphorsäure- Entroster mit Inhibitor Koranthin.
Gut trocknen und nächstes Mal einfachere Formen wählen.
Alle Angaben ohne Gewähr!

3

Freitag, 11. April 2014, 10:08

Zunder ist je relativ Säurebeständig, lt. Wiki.
Ich würde folgendes vorschlagen :
Komplett im Feuer bis zur Glut erhitzen und dann abschrecken.
Eine Ätzung mit c. HCl als Reinigung und spülen unter dem Gartenschlauch. Dann den beliebten Phosphorsäure- Entroster mit Inhibitor Koranthin.
Gut trocknen und nächstes Mal einfachere Formen wählen.
Alle Angaben ohne Gewähr!
Härten und verspröden möchte ich nicht. Korantin gibt es offenbar in Österreich auch nicht.

Mit Phosphorsäure versuche ich es nun auch noch. Ich habe das Teil über Nacht in verdünnte Schwefelsäure mit einem Schuss H2O2 eingeweicht. Am Mogen dann für einige Minuten zusätzlich im Bad als Anode an einen alten Autoakku geklemmt. Die blanken Flächen wurden rasch auch schwarz gefärbt und passiviert. Der Zunder löste sich teilweise als blättriger ND und der schwarze Belag ließ sich später mit einem Tuch leicht abwischen. Mit der Topfbürste an der Flex habe ich abschließend noch etwas poliert - ganz zufrieden bin ich mit dem Ergebnis aber immer noch nicht. Siehe Bild im Anhang.
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  • masche2.jpg (150,86 kB - 6 mal heruntergeladen - zuletzt: 11. April 2014, 18:22)

4

Freitag, 11. April 2014, 17:29

Meine Gegenfrage wäre gewesen, was mit der gereinigten Oberfläche denn weiter geschehen soll. Denn das Entfernen der Zunderschicht macht das Material mMn korrosionsanfälliger als vorher. Ob die bei der anodischen Oxidation eingetretene "Passivierung" von Dauer ist, daran habe ich auch Zweifel.

Nicht , dass ich damit Erfahrung hätte, aber ich hätte an "Brünieren" gedacht.

Gruß FKS

5

Freitag, 11. April 2014, 18:08

Meine Gegenfrage wäre gewesen, was mit der gereinigten Oberfläche denn weiter geschehen soll. Denn das Entfernen der Zunderschicht macht das Material mMn korrosionsanfälliger als vorher. Ob die bei der anodischen Oxidation eingetretene "Passivierung" von Dauer ist, daran habe ich auch Zweifel.

Nicht , dass ich damit Erfahrung hätte, aber ich hätte an "Brünieren" gedacht.

Gruß FKS
Ihre "Zweifel" kommen mMn erfahrungsgemäß wohl nicht ohne Grund... Irgendwie will man ein augenscheinlich triviales Problem ohne großen Aufwand lösen, obwohl die konkreten Mechanismen meinerseits trotz bemühter Info fehlen.
Der "abwischbaren Passivierung" habe ich auch keinen rechten Glauben geschenkt, war aber mit dem Zunderabtrag halbwegs zufrieden. Was macht die Industrie - das Problem ist ja nicht neu? Mittlerweile habe ich auch den Vorschlag mit der Phosphorsäure von "undertaker" durch. Erst konzentiert - mehrmals eingepinselt und mit dem Pentoxid zusätzlich eingestäubt, gingen wohl viele der verbliebenen Oxidreste in Lösung. Das Teil habe ich dann ungespült (zum ökonomischen Säureeintrag), in eine passende Wanne mit Wasser verbracht und einen Schuss Pyridin zugefügt. Letztendlich war das Teil wirklich zufriedenstellend sauber.

Die Oberfläche, wie Sie schon befürchtet haben, oxidiert aber trotz gutem Spülens augenfällig nach dem Trocknen oberflächlich sehr rasch wieder. Das kann es doch nicht sein - so ein simples Problem!
Es hakt offenbar an der Stöchiometrie, nur wie umgehe ich dieses Problem? Reicht ein weiteres nun basisches Bad welches dann leicht wasserlösliche Phosphate liefert, die die neuerliche Korrosion des Metalles nicht wieder fördern?

Abgesehen davon habe ich den laut Literatur geforderten zur Thematik passenden Part mit dem Pyridin als einen möglichen nötigen Inhibitor nicht verstanden. Diese basich reagierenden hydrophile Substanz puffert doch eher die Phosphorsäure - oder soll eine Komplexierung damit forciert werden? Dann macht doch ein nachfolgendes neutralisierendes Bad m.E.eher Sinn?

Verwendete Tags

nasschemisch, Zunder

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