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Mittwoch, 15. Mai 2013, 14:56

Kinetische Gastheorie - Übungsaufgabe

Aufgabe: "Es werden zwei miteinander nicht im Gleichgewicht befindliche Systeme vergliechen, von denen eines Helium, das andere Argon enthält. Ersteres hat eine Temperatur von 300 K. Wie hoch ist die Temperatur des letzteren, wenn die mittleren Geschwindigkeiten der Moleküle in beien Systemen einander gleich sind?"

Quelle:

Artikel- Artikel


(Wedler, Gerd: Lehrbuch der physikalischen Chemie. WILEY-VCH GmbH & Co. KGa. 2012, S. 90)

Vorüberlegungen: Da Helium und Argon Edelgase sind und besonders Ersteres von der Molekülmasse her sehr klein ist ist es hier sicherlich angebracht, diese als ideale Gase zu betrachten. Da die mittleren Geschwindigkeiten der idealen Gase gleichgroß könnte man über kinetische Energie folglich einige Beziehungen herleiten um an die Temperatur zu gelangen. Ich erwarte, dass die Temperatur - da beide als ideale Gase behandelt werden - in beiden Fällen diesselbe sein müsste. Zusätzliche Werte habe ich bei den molaren Wärmekapazitäten der Edelgase, jedoch sind diese temperaturunabhängig, weshalb mir das nicht weiterhilft. Ich starte einfach mal.

Mathematischer Ansatz:

Die kinetische Energie lässt sich ausdrücken als:

\[ 1-1 \quad \quad \quad \quad \quad \quad \ \ \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \epsilon_{trans} = \frac{1}{2} \cdot \ m \ \bar v^2 \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \]

Oder:

\[ 1-2 \quad \ \ \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \frac{1}{2} \cdot \ m_1 \ \bar v_1^2 = \frac{1}{2} \cdot \ m_2 \ \bar v_2^2 \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \]

Da laut Aufgabenstellung folgendes gelten soll:

\[ 1-3 \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \bar v_1 = \bar v_2 \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \]

Muss wegen Ausdruck 1-2 aber auch gelten (ich lass die Wurzel mal weg):

\[ 1-4 \quad \quad \quad \ \ \ \ \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad
\frac{1}{2} m_1 = \frac{1}{2} m_2\quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \]

\[ 1-5 \quad \quad \quad \ \ \ \ \ \ \ \ \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad
m_1 = \ m_2 \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \]

Die Masse eines idealen Gases lässt sich für Standardbedingungen eigentlich mit dem idealen Gasgesetz, pV = nRT, berechnen. Hierzu fehlen aber wichtige Angaben, weshalb dieser Ansatz nicht funktioniert. Bestimmt ist hier ein sehr einfacher Zusammenhang, den ich gerade nicht erkenne. Wie komme ich an die Temperatur des Gases?

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Mittwoch, 15. Mai 2013, 15:31

\[T_1={M_1\cdot \overline c^2\over 3\cdot R}\]\[T_2={M_2\cdot \overline c^2\over 3\cdot R}\]
\[{T_1\over T_2}={M_1\over M_2}\]

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Mittwoch, 15. Mai 2013, 15:57

Okay, wenn ich mit diesem Ausdruck weiter rechne:

\[{T_1\over T_2}={M_1\over M_2}\]

\[{T_1}={M_1 \cdot T_2 \over M_2}\]

\[{T_1}={M(Ar) \cdot T_2 \over M(He)}\]

\[{T_1}={39,95 \ \frac{g}{mol} \cdot 300 \ K \over 4 \ \frac{g}{mol}}\]

\[{T_1}= 2996,25 \ K \]

\[{T_1} \approx 2996 \ K \]

Okay rein mathematisch ist das ja jetzt nichts großartiges, aber wie kommen Sie auf die ersten beiden Ausdrücke? Ich erkenne das ideale Gasgesetz in Ihrer Gleichung:

\[ pV = nRT \]

\[ p = \frac{n}{V}RT \]

\[ p = c \cdot RT \]

Wo kommt der Rest, insbesondere die Zahl 3, her?

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Mittwoch, 15. Mai 2013, 16:16

Ich gehe einmal davon aus, daß Du aus der kinetischen Gastheorie die Gleichung kennst:
\[p=\frac 1 3 n\cdot m\cdot \overline v^2\] wenn Du die mit dem molaren Volumen V erweiterst, folgt daraus: \[p\cdot V=\frac 1 3 n\cdot m\cdot V\cdot \overline v^2=\frac 1 3 M\cdot \overline v^2\] und wegen p*V=R*T ergibt das die Thermodynamische Definition der Temperatur.

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Mittwoch, 15. Mai 2013, 20:07

Ach natürlich, darauf hätte ich selbst kommen müssen. Danke für die Antwort! Mich persönlich verwirrt es immer, wenn man die "molaren Größen" genauso notiert wie die Größen an sich. Also V für molares Volumen und das gewöhnliche Volumen zu benutzen, darf ich Sie drum bitten beim nächsten Mal das "molare Volumen" kennzuzeichnen (z.B. durch den Index "M")?

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Mittwoch, 15. Mai 2013, 20:38

Ist zwar ganz nebensächlich, aber bei Ansatz mit dem molaren Volumen V gilt schlicht:
\[p\cdot V=R\cdot T\]

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Mittwoch, 15. Mai 2013, 20:48

Ich weiß, aber für Anfänger wie mich ist es schwierig ohne korrekte Notation auszukommen, daher meine Bitte. Beispielsweise komme ich mit der Notation im Atkins überhaupt nicht klar, weshalb ich zeitweise zum Wedler übergegangen bin. Übrigens bekommen Sie die TeX-Darstellung mittlerweile sehr gut hin.

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Donnerstag, 16. Mai 2013, 08:37

Die Einfügung von TEX mit Backslash und eckiger Klammer hatte ich schon "vergessen", da ich seinerzeit der Meinung war, daß hier noch erheblicher "Verbesserungsbedarf" wäre. Dank Deiner Nachhilfe geht es jetzt einigermaßen.
Das Problem mit den Bezeichnungen war früher viel schlimmer. Ich kenne weder Atkins, noch Wedler. Zu meiner Zeit gab es noch den Eucken-Wicke als Standardwerk, da war es noch viel fürchterlicher.
Allein die Aufzählung der "häufiger" benutzten Formelzeichen ging über 4 engbedruckte Buchseiten, und das trotz Mehrfachbelegung.
Aber Du hast ja recht, die Kennzeichnung als "molar" mit Index m ist keine große Sache, ich werde mich also "bessern".
Gruß, Auwi

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