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Donnerstag, 16. Mai 2013, 21:45

Löslichkeitsprodukt - Sättigung

Hallo,

folgende Aufgabe: "Gegeben ist das Löslichkeitsprodukt von : . Ist eine Lösung, die und enthält, ungesättigt oder gesättigt?"


Vorgehensweise: Zunächst einmal lässt sich das Ionenprodukt berechnen aus den gegebenen Daten, weiterhin muss ein Zusammenhang zwischen der Sättigung des Systems und des Löslichkeitsproduktes/Ionenproduktes herrschen. Diesen Zusammenhang werde ich nutzen um zu entscheiden ob die vorliegende Lösung ungesättigt oder gesättigt ist.


Mathematischer Ansatz::

Als Erstes wäre es sinnvoll die Reaktionsgleichung, zum besseren Verständnis, aufzuschreiben:

\[ CaSO_4 \ (s) \leftrightarrow Ca^{2+} \ (aq) \ + \ SO_4^{2-} \ (aq) \]

Hierzu lässt sich das Massenwirkungsgesetz formulieren:

\[ K_c = \frac{[Ca^{2+}] \cdot [SO_4^{2-}]}{[CaSO_4]} \]

Wobei die eckigen Klammern nur eine Abkürzung für die Stoffmengenkonzentration c darstellen. Weiterhin ist die Aktivität eines Feststoffes gleich eins und somit fällt der Bruchstrich weg:

\[ L = [Ca^{2+}] \cdot [SO_4^{2-}] \]

Das Löslichkeitsprodukt ist ja vorgegeben mit:

\[ L = 2 \cdot 10^{-5} \ \frac{mol^2}{L^2} \]

Nun herrscht folgender Zusammenhang:

Sättigung
Bedingung
Gesättigte LösungIonenprodukt = L
Ungesättigte LösungIonenprodukt < L
Übersättigte LösungIonenprodukt > L


Das heißt es fehlt nur noch die Berechnung des Ionenprodukts:

\[ [Ca^{2+}] \cdot [SO_4^{2-}] = 10^{-2} \ \frac{mol}{L} \cdot 10^{-4} \ \frac{mol}{L} = 10^{-6} \ \frac{mol^2}{L^2} < L \]

Wie man hier sehen kann ist das Ionenprodukt kleiner als das Löslichkeitsprodukt L, daher ist das System - laut Tabelle - ungesättigt.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »PaprikaChips« (18. Mai 2013, 15:22)


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Freitag, 17. Mai 2013, 09:38

Naja, für eine richtige Rechnung müsste man allerdings mit einbeziehen, dass das Sulfation eine schwache Base ist und zu Hydrogensulfat hydrolysiert. Das entzieht dem Lösungsgleichgewicht Sulfationen (Das ist z.B. der Grund dafür, dass die Löslichkeit der Erdalkalisulfate mit sinkendem pH steigt). Man muss also aus beiden Massenwirkungsgesetzen und der Elektroneutralitätsbedingung ein System gekoppelter Gleichungen bilden und lösen. Dann wäre es auch besser, mit Aktivitäten statt Konzentrationen zu rechnen.Irgendwo erwähnst Du die Aktivität der festen Phase, berechnest aber den ganzen Rest mit Konzentrationen.

3

Freitag, 17. Mai 2013, 18:01

Naja, für eine richtige Rechnung müsste man allerdings mit einbeziehen, dass das Sulfation eine schwache Base ist und zu Hydrogensulfat hydrolysiert. Das entzieht dem Lösungsgleichgewicht Sulfationen
Grundsätzlich ist der Einwand berechtigt. Aber hier ist die Sulfatkonzentration vorgegeben, nach meiner Lesart also die nach Einstellung des Gleichgewichts \[ SO_4^{2-} \ + \ H_2O \ \ <-> \ HSO_4^- \ + \ OH^- \] im Gleichgewicht verbliebene Konzentration der Sulfationen.
Gruß FKS

4

Freitag, 17. Mai 2013, 19:20

.....Dennoch habe ich mal gerechnet. Wegen \[ K_B(SO_4^{2-}) \ \approx \ 10 ^{-12} \ mol/L \ << \ c_0(SO_4^{2-}) \ = \ 10^{-4} \ mol/L \] ist der Protolysegrad der Sulfationen so gering, dass man bei der Berechnung der Konzentration der Hydroxidionen mit der Näherung \[ c(SO_4^{2-}) \ \approx \ c_0(SO_4^{2-}) \] rechnen kann, was zu einem Beitrag der Hydroxidionen aus dem o.a. Protolysegleichgewicht von \[ c(OH^-) \ \approx \ \sqrt{K_B(SO_4^{2-}) \ \cdot \ c_0(SO_4^{2-}} \ = \ 10^{-8} \ mol/L \] führt, der pH - Wert der Lösung also nahe bei 7 bleibt: \[ c(HSO_4^-) \ = \ c(SO_4^{2-}) \ \cdot \ \frac {c(H^+)}{K_S(HSO_4^-) } \ \approx \ 10 ^{-5} \ \cdot \ c(SO_4^{2-}) \]
\[ K_L \ = \ c (Ca^{2+}) \ \cdot \ c(SO_4^{2-}) \ \approx \ c(Ca^{2+}) \ \cdot \ c_0(SO_4^{2-}) \ [ \ 1 \ - \ 10^{- 5} \ ] \ \] So dass die Lösung von PaprikaChips auch dann eine hinreichende Näherung sein würde, wenn die gegebene Sulfatkonzentration nicht als Gleichgewichtskonzentration aufzufassen sein sollte.


Gruß FKS

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