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Donnerstag, 16. Mai 2013, 22:21

Berechnung des Elektrodenpotenzials mittels Nernst-Gleichung

Hallo,

ich wollte mal eine recht triviale Aufgabe zur Elektrochemie (vor)rechnen: "Wie groß ist das Potenzial des Redoxsystems , wenn die Konzentration:

\[ a) \ [Zn^{2+}] = 1 \ \frac{mol}{L} \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \]
\[ b) \ [Zn^{2+}] = 10^{-2} \ \frac{mol}{L} \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \]

ist?"

Die Nernst-Gleichung lautet (mit Konzentrationen statt Aktivitäten):

\[ E = E^0 \ + \frac{RT}{zF} \ ln \ \frac{[Ox.]}{[Red.]} \]

Für Standardbedingungen, was man annehmen muss da es keine weiteren Angaben gibt, vereinfacht sich die Nernst-Gleichung zu:

\[ E = E^0 \ + \frac{0,059 \ V}{z} \ lg \ \frac{[Ox.]}{[Red.]} \]

E° ist das Standardpotenzial, welches man nachgucken muss. Es beträgt für das vorliegende Zink-System −0,76 V. Die Standardpotenziale lassen sich z.B. aus folgender Seite entnehmen:



Weiterhin ist z die Ladungszahl, hierfür könnte man schnell die dazugehörige Reaktionsgleichung aufstellen:

\[ Zn \leftrightarrow Zn^{2+} \ + \ 2e^- \]

Man erkennt, dass z = 2 ist. Die Konzentration der Zink-Ionen ist gegeben, die des reinen, metallischen Zinks können wir gleich eins setzen (genauer: Aktivität gleich eins), da es sich um einen Feststoff, womit der Term unter dem Bruchstrich wieder wegfällt:

\[ E = E^0 \ + \frac{0,059 \ V}{z} \ lg \ \frac{[Zn^{2+}]}{[Zn]} \]

\[ E = E^0 \ + \frac{0,059 \ V}{z} \ lg \ \frac{[Zn^{2+}]}{1} \]

\[ E = E^0 \ + \frac{0,059 \ V}{z} \ lg \ [Zn^{2+}] \]

Zahlenwerte einsetzen:

\[ E = − \ 0,76 V + \frac{0,059 \ V}{2} \ lg \ [1] \]

Da der dekadische Logarithmus von eins Null ist, vereinfacht sich der Term zu:

\[ E = − \ 0,76 V \]

Das wäre auch das Ergebnis für a). Für b) analog berechnet:

\[ E = − \ 0,76 V + \frac{0,059 \ V}{2} \ lg \ [10^{-2}] \]

\[ E = -0,819 \ V \]

\[ E \approx -0,82 \ V \]

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »PaprikaChips« (17. Mai 2013, 21:34)


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Samstag, 18. Mai 2013, 15:08

Alles ok, bis auf einen "schulüblichen" Mangel, für den ich aber auch dankbar bin, wei er mir gelegenheit gibt, etwas klarzustellen, was ich ohnehin irgendwann hätte tun müssen und ich es lieber gleich jetzt erledige.
Aber herzlichen Glückwunsch und Dank dafür, dass Sie es anscheind geschafft haben, Formelzeilen linksbündig zu setzen, während ich es noch nicht geschafft habe , dem Zwang des zentrierten Setzens zu entkommen.


Man erkennt, dass z = 2 ist. Die Konzentration der Zink-Ionen ist gegeben, die des reinen, metallischen Zinks können wir gleich eins setzen (genauer: Aktivität gleich eins), da es sich um einen Feststoff, womit der Term unter dem Bruchstrich wieder wegfällt:
Also nichts für ungut, aber der sich aus obigem Zitat ergebende Umgang mit Aktivitäten und Konzentrationen ist zwar schulüblich, mir aber doch etwas zu lax. Auf keinen Fall sollte man sagen, dass die Konzentration des Zinks gleich "1" sei. Weil dieses so schlicht nicht zutrifft : Denn für einen Reinstoff X gilt \[ c(X) \ = \ \frac {n(X)}{V(X)} \ = \ \frac {\frac {m(X)}{M(X)}}{\frac {m(X)}{\rho(X)}} \ = \ \frac{\rho(X)}{M(X}\] Die (Stoffmengen - ) Konzentration eines Reinstoffs X ist also zwar konstant , aber nicht gleich "1" . Verwendet man also die NERNST - Gleichung mit Stoffmengenkonzentrationen an Stelle der Aktivitäten, dann wird die Sache dadurch stimmig, dass man sagt , dass die konstanten Konzentrationen in das Standardpotenzial eingearbeitet seien und dass für variable Konzentrationen gilt : \[ a(Ion) \ = \ f(Ion) \ \cdot \ \frac {c(Ion)}{c_{Standard}} \ \approx \ \ 1 \ \cdot \ \frac {c(Ion)}{ 1 \ \cdot \ mol/L} \ = \ \frac {c(Ion)}{mol/L} \] Wobei der Aktivitätskoeffizient f(X) im Fall einer als ideal angenommenen Lösung gleich "1" gesetzt werden kann. Was aber im Fall von Salzlösungen erst bei sehr hohen Verdünnungen eine geeignete Näherung ist.

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Samstag, 18. Mai 2013, 15:20

Aber herzlichen Glückwunsch und Dank dafür, dass Sie es anscheind geschafft haben, Formelzeilen linksbündig zu setzen (...)


Ich habe den Vorschlag von Auwi um eine Kleinigkeit erweitert: Man benötigt, um mit einem TeX-Befehl - unserer Art - linksbündig zu schreiben, ja eine gewisse Anzahl an "Leerzeichen", am besten "\qquad". Wobei es einen gewissen Bereich an "\qquad"'s gibt, bei denen der Befehl trotzdem noch "links" bleibt ohne Zeilen zu verrutschen. Man könnte dies vergleichen mit der Pufferkapazität; eine gewisse Menge an Säure/Base (gewisse Anzahl an "zu viel" oder "zu wenig" \qquad's) können noch abgefangen werden, wenn jedoch zu viele oder zu wenige verwendet wurden, so ist der Befehl nicht an gewünschter Stelle. Des Weiteren kann man nach dem letzten Abschätzen der Leerzeichen diese irgendwo zwischenspeichern und bei Bedarf mit "copy + paste" wieder einfügen. Ist momentan noch aufwendig, Abhilfe sollten HTML-Befehle schaffen, die ich allerdings noch nicht ausprobiert habe.

Also nichts für ungut, aber der sich aus obigem Zitat ergebende Umgang mit Aktivitäten und Konzentrationen ist zwar schulüblich, mir aber doch etwas zu lax. (...)


Einmal gelerntes lässt sich schwer wieder verlernen, daher war das intuitiv so formuliert. Danke für die Richtigstellung! Normalerweise würde ich ja noch nachfragen bzgl. einer Erklärung, aber Ihre Antwort ist so klar und verständlich formuliert, dass dies nicht nötig ist.

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »PaprikaChips« (20. Mai 2013, 00:48)


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