man also gezwungen wäre, ein Exemplar des gesamten Druckerzeugnisses käuflich zu erwerben bzw. dieses zu abonnieren
Eher nicht, denn üblicherweise werden schon einzelne Aritkel feilgeboten und zwar
online, auch die Bezahlung erfolgt gleich elektronisch. Aber die Preise sind so astronomisch hoch, dass kein vernünftiger Mensch bereit sein kann, da mitzumachen. Kürzlich hatte ich über das Institut keinen Zugriff auf eine Zeitschrift, da wurde angezeigt, ich könne das Paper zum Preis von US-Dollar 45.- erstehen...
Aber selbst wenn dies so zutrifft, reicht dann der "Arm" des Copyright so weit, dass bereits eine öffentlich geäußerte Bitte um Beschaffung einer pdF - Kopie nicht geduldet werden darf, sich also z.B. die Anzeigenredaktion einer Zeitschrift strafbar oder zumindest haftbar machen würde durch das Abdrucken einer dem entsprechenden Anzeige?
Davon gehe ich nicht aus.
Was allerdings Probleme bereiten kann, ist das Zugänglichmachen geschützter Werke für dritte. Neuerdings versehen manche Verlage die pdf-Dateien beim Herunterladen mit einem elektronischen Stempel, auf dem der Abonnent und die sekundengenaue Uhrzeit sichtbar sind (siehe Beispiel im Anhang). Sodass im Zweifelsfall sogar geklärt werden könnte, wer derjenige war, der ein pdf weitergegeben hat.
Das Problem hat man groteskerweise sogar dann, wenn man selbst der Autor des Artikels ist!
Man also auch als Moderator eines Forums gezwungen wäre, sich zum Büttel eines wissenschaftsfeindlichen Copyrights zu machen, es sei denn, man würde Schaden für den Betreiber des Forums billigend in Kauf zu nehmen bereit sein ?
Ein Schaden für das Forum ist nicht zu befürchten und vorauseilender Gehorsam sowieso unangebracht. Allerdings muss man dazu auch anmerken, dass der Thread "nur" geschlossen wurde. Er ist nicht verschwunden, man kann die relevanten Informationen nach wie vor einsehen und der Dame helfen, wenn man will.
Nichtsdestotrotz sollte mal in aller Deutlichkeit gesagt werden, dass die Verlage ein ziemlich ekelhaftes Schindluder betreiben mit der gesamten wissenschaftlichen Gemeinschaft. Denn es werden ja nicht nur Privatpersonen zur Kasse gebeten, sondern auch die abonnierenden Bibliotheken ganz gewaltig gemolken. Und das mit Inhalten, die von der wissenschaftlichen Gemeinschaft kostenlos angeliefert werden, bereits im passenden Layout und in die gewünschte Sprache übersetzt. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen...