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Zitat
ARTIE 29.09.2014 21:43
Gravimetrische Bestimmung von Fe (FeO, Fe3O4)
Bei einer gravimetrischen Bestimmung heißt es ich soll den Eisengehalt der Probe als m(FeO) und als m (Fe) angeben. Wie soll ich das als m (FeO) angeben?
Gewogen als Fe2O3, das heißt also wenn ich m(Fe) bestimmen will, rechne ich
2 mal M (Fe)/ M(Fe2O3) mal m (Fe2O3).
Aber wie als m(FeO) angeben?
Oder anderes Beispiel:
obiges Beispiel aber als Fe3O4 angeben.
Zitat
chemiewolf 30.09.2014 06:02
AW: Gravimetrische Bestimmung von Fe (FeO, Fe3O4)
formal gilt:
Fe2O3 -> 2 FeO + 0,5 O2
mit dieser Gleichung lässt sich m(Fe2O3) leicht in m(FeO) umrechnen.
Als "Unsinn" würde ich es nicht bezeichnen. Es ist in der Gesteins- und Mineralanalyse seit dem 19.Jhdt. üblich, Elementgehalte in dieser Form (SiO2 statt Si, CaO statt Ca) anzugeben (auch heute noch). Das stammt zum einen daher, dass diese Analysen damals gravimetrisch durchgeführt worden sind und diese Formeln meist direkt die Wägeform darstellen (auch heute sollte man, wenn man's wirklich gut machen will, die Mengenelemente gravimetrisch bestimmen). Ein Vorteil liegt darin, dass in der überwiegenden Mehrzahl der Silikatgesteine Sauerstoff das einzige Nichtmetall ist, das im Prozentbereich vorkommt, Sauerstoff in der klassischen Analyse meist gar nicht bestimmt, sondern durch Differenz ermittelt wurde, und ausserdem die Metalle praktisch immer (ausgenommen vielleicht Fe und Mn) in ihrer höchsten Oxidationsstufe vorkommen. Wenn man also die Summe der Prozentgehalte von SiO2, Fe2O3, TiO2 usw bildet, muss man 100% erhalten. Man kann also praktisch im Kopf überschlagsmässig die Qualität der Analyse beurteilen, ohne umständlich auf Elementgehalte zurückzurechnen. Wenn Sie nun bspw ein Olivin analysieren, und ihre Analysensumme ist grösser als 100% wenn sie Eisen als Fe2O3 angeben, aber verdächtig nah an 100% wenn Sie stattdessen mit FeO rechnen...dann ist das eine doch eine wertvolle Information, oder etwa nicht ? Es ist auch durchaus nicht so, dass die Oxidationsstufen von Fe, Mn oder anderen Elementen, die in mehreren Oxidationsstufen vorliegen können, sich mit klassischer Analytik nicht bestimmen liessen. Es gibt Methoden, die es erlauben, zwischen Fe(II) und Fe(III) oder Mn(II) und Mn(IV) zu unterscheiden. Und die Angabe des Eisens als %Fe2O3 neben %FeO ist dann sehr sinnvoll - weil bei richtiger Durchführung die Analysensumme wieder 100% ergeben muss. Das war lange Zeit die einzige Möglichkeit, überhaupt eine überprüfbare Redoxspeciierung an Gesteinsproben vorzunehmen.Ich halte es schlicht für Unsinn, den Eisengehalt einer Probe "als FeO" oder "als Fe3O4" angeben zu wollen, ausgenommen den Fall, dass man wüsste definitiv , dass die Probe das Eisen ausschließlich in Form von FeO bzw.Fe3O4 enthält. Aber danach sieht mir Text des TES 's eher nicht aus.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Unda maris« (8. Oktober 2014, 17:09)
Natürlich "weiss" man heute, dass Fayalit (um bei dem Beispiel zu bleiben), nicht eine Mischung aus FeO und SiO2 darstellt, sondern die Verbindung Fe2SiO4 darstellt.
231.5 g Fe_3O_4 enthalten 167.55 g Fe,
das ist so viel Eisen, wie in 215.55 g FeO enthalten ist.
231.5 g Fe_3O_4 enthalten 64 g Sauerstoff,
das ist so viel wie in 287.4 g FeO enthalten ist.
So einfach sollten Sie es sich nicht machen. Fe als FeO anzugeben ist ausschließlich dann kein Unsinn, wenn das Eisen in der Probe ausschließlich aus FeO besteht oder zumindest so aufgefasst werden kann, wie dies im Fall von Fe2SiO4 als 2 FeO * SiO2 zugegeben der Fall ist. Aber der Diskussion bei CO folgend , wäre es im Fall von Fe2SiO4 ja auch möglich , das Fe als Fe3O4 anzugeben , womit für mich die Grenze zum Unsinn endgültig überschritten ist.Natürlich. Man sollte solche Angaben nur in Gebieten der Chemie machen, wo bekannt ist, was damit gemeint ist. Niemand käme auf die Idee, im Rahmen einer Blutanalyse den Serumgehalt an Fe als Fe2O3 anzugeben. In der Gesteinsanalyse hat es sich halt eingebürgert und in den von mir aufgezeigten Grenzen ist es auch ganz nützlich. Mehr nicht.
.... Ihre Meinung teile. Nur gehört dies eben nicht zu der "Fallgruppe" , die ich mMn nach wie vor zu Recht als Unsinn bezeichnet habe. Ein solcher Fall wäre bei einem FeO/Fe2O3 - Gemisch gegeben, wenn jemand auf die Idee käme, das gesamte Eisen entweder als FeO oder als Fe2O3 anzugeben. Und Sie werden wohl kaum bestreiten können, dass die CO- Diskussion den Eindruck vermittelt dass genau dieses sinnvolle Alternativen wären
Und die Angabe des Eisens als %Fe2O3 neben %FeO ist dann sehr sinnvoll - weil bei richtiger Durchführung die Analysensumme wieder 100% ergeben muss.