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1

Montag, 1. Dezember 2014, 16:19

Speiseöl " zu 100 % aus Raps "

Zu einen aus meiner Sicht unglaublich günstigen Preis ( 0,77 Euro/L ) habe ich wie im Thema angeben deklariertes Speiseöl gekauft. Die Zusammensetzung entspricht reinem Rapsöl, nur ist es anscheinend raffiniert. Gibt es harte Fakten für eine durch das Raffinieren verminderte Qualität ? Wie weit wird dabei erhitzt ? Bleiben Hilfsstoffe im Produkt zurück ?

Gruß FKS

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Beiträge: 226

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2

Montag, 1. Dezember 2014, 17:33

Für Besitzer von Dieselfahrzeugen sicher auch interessant... :D

Gruß, Auwi

3

Montag, 1. Dezember 2014, 18:58

Für Besitzer von Dieselfahrzeugen sicher auch interessant... :D

Gruß, Auwi
Das verstehe ich jetzt nicht - ein Dieselfahrzeug (sofern nicht ein Schwerölmotor jenseits 10.000 PS), mit Rapsöl ohne vorherige Umesterung heute nicht zurecht kommt.
Gut ich komme aus der Gastronomie, aber soviel meine ich schon verstanden zu haben... Bitte aber um nähere fachliche Aspekte.

Zur Frage nach der Raffination möchte ich anmerken, dass dabei meist die weit ergiebigere Extraktion mit Lösungsmittel zur Anwendung kommt, welche dem Hersteller eine weit höhere Ausbeute beschert. Wenn das Lösungsmittel sauber abgezogen wurde, dann spricht auch nichts dagegen. Allerdings sind propagierte Vitalstoffe dort stark vermindert, dafür ist die hitzestabilität höher.
"Natives" Rapsöl an sich, ist gemessen an den Inhaltsstoffen - besonders den beliebten ungesättigen Fettsäuren dem Olivenöl überlegen. Vergessen darf man dabei aber nicht, dass ungesättigte bzw mehrfach ungesättigte Fettsäuren die "Tumorchancen" ungleich mehr beflügeln als die von Fetten mit gesättigten Fettsäuren, welche dafür das Risiko koronarer Herzerkrankungen bzw. das Schlaganfallrisiko erhöhen. Jeder hat aber die Wahl vielleich in der Abschätzung seiner persönlichen Genexpression sich in der jeweiligen Orientierung bewusst zu ernähren.

4

Dienstag, 2. Dezember 2014, 09:47

Rapsöl ist zu viskos und zu wenig zündwillig, um in einem normalen (d.h. nicht angepassten) Dieselmotor eingesetzt zu werden. Um es dennoch zum Einsatz zu bringen, muss man entweder die Motor-Technik anpassen oder das Rapsöl mit Methanol umestern (= Biodiesel).

Die eigentlichen Frage dürfte mit der Antwort von HW ausreichend behandelt sein. Ob das Öl (teil-)raffiniert ist oder nicht, sollte irgendwo auf dem Etikett zu lesen sein (steht dort so etwas wie "kalt gepresst" oder "nativ", dann ist es nicht raffiniert). Bei der Raffination gehe ich davon aus, dass Temperaturen von 100 °C und mehr beim Heißpressen zum Einsatz kommen. Dann sollte eine Extraktion des Pressrückstandes mit unpolarem Lösungsmittel (z.B. Hexan) folgen, welches nachher wieder abgezogen wird. Es folgt eine ganze Reihe weiterer Schritte, um die unerwünscht mitextrahierten Stoffe wieder loszuwerden - über die Details dabei weiß ich leider nichts, nur geht dabei ja ganz offensichtlich auch das Aroma des Öls weitgehend verloren.

Wie von HW bereits angeschnitten, ist "bleiben Hilfsstoffe zurück?" nicht die einzige richtige Frage. Man müsste auch fragen: geht durch die Verarbeitung Wertvolles (und/oder möglicherweise sogar Schädliches) verloren? und diese Frage bejahen. Ich denke dabei an Karotinoide, Vitamine, etc.

Letztendlich steht für mich die Frage im Vordergrund, wofür ich das Öl verwenden will. Zum Braten in der Pfanne nehme ich raffiniertes Öl wegen des deutlich höheren Rauchpunktes. Über den Salat kippe ich mir natives Öl, wegen des Aromas.

5

Dienstag, 2. Dezember 2014, 14:47

"Natives" Rapsöl an sich, ist gemessen an den Inhaltsstoffen - besonders den beliebten ungesättigen Fettsäuren dem Olivenöl überlegen.


Aus welchem Grund ?
Beim Vergleich der Etiketten lese ich
- gesättigte Fettsäuren : Olivenöl 13 % ; Rapsöl 7 %,
- einfach ungesättigte Fettsäuren : Olivenöl 70 % ; Rapsöl 59 %
- mehrfach ungesättigte Fettsäuren : Olivenöl 7 % ; 24 %


Vergessen darf man dabei aber nicht, dass ungesättigte bzw mehrfach ungesättigte Fettsäuren die "Tumorchancen" ungleich mehr beflügeln als die von Fetten mit gesättigten Fettsäuren

Ein zwar nicht gerade beruhigender, auf jeden Fall aber eine wichtiger, mir bis dato nicht bekannter Sachverhalt. Vielen Dank für die Information.

Gruß FKS

6

Dienstag, 2. Dezember 2014, 15:33

Die eigentlichen Frage dürfte mit der Antwort von HW ausreichend behandelt sein. Ob das Öl (teil-)raffiniert ist oder nicht, sollte irgendwo auf dem Etikett zu lesen sein (steht dort so etwas wie "kalt gepresst" oder "nativ", dann ist es nicht raffiniert).
Explizit steht diesbezüglich nur der im Thema genannte Hinweis auf dem Etikett, so dass von raffinierten Öl auszugehen sein dürfte.
Bei der Raffination gehe ich davon aus, dass Temperaturen von 100 °C und mehr beim Heißpressen zum Einsatz kommen.
100°C sind für mich ok. Ab da nach oben sehe ich es zunehmend kritisch.

Zitat

Dann sollte eine Extraktion des Pressrückstandes mit unpolarem Lösungsmittel (z.B. Hexan) folgen, welches nachher wieder abgezogen wird. Es folgt eine ganze Reihe weiterer Schritte, um die unerwünscht mitextrahierten Stoffe wieder loszuwerden - über die Details dabei weiß ich leider nichts....
....ist auch in Bezug auf meinen Informationsbedarf entbehrlich. Mir reicht schon das Hexan , um kein raffiniertes Öl mehr zu kaufen. Wobei mich das fehlende Aroma nicht stört. Mir fehlt es nicht an Appetit. Im Gegenteil , beim Brot z.B. bevorzuge ich sogar weniger gut schmeckende Varianten, um das das Aufhören mit dem Essen zu erleichtern. Als Belag wähle ich ohnehin fast ausschließlich " gerösteten Horst Wessel Schinken" , wenn es denn die "political correctnes" noch erlaubt, den Namen zu benutzen.

Zitat

Wie von HW bereits angeschnitten, ist "bleiben Hilfsstoffe zurück?" nicht die einzige richtige Frage. Man müsste auch fragen: geht durch die Verarbeitung Wertvolles (und/oder möglicherweise sogar Schädliches) verloren? und diese Frage bejahen. Ich denke dabei an Karotinoide, Vitamine, etc.
Wie bereits gesagt , bin ich bereits vollauf bedient, meine aber andererseits , dass der Umfang der wertvollen Inhaltsstoffe jenseits der Fettsäuren doch relativ unbedeutend ist, man seinen diesbezüglichen Bedarf aus anderen Quellen decken sollte und man die Wahl des Speiseöls nicht auch noch davon abhängig machen sollte.

Zitat

Letztendlich steht für mich die Frage im Vordergrund, wofür ich das Öl verwenden will. Zum Braten in der Pfanne nehme ich raffiniertes Öl wegen des deutlich höheren Rauchpunktes. Über den Salat kippe ich mir natives Öl, wegen des Aromas.
Bei mir wird überhaupt nicht mehr gebraten, und ohne den geringsten Anspruch auf Fachkenntnis damit zu verbinden, rate ich jedem, auf höher erhitztes Speiseöl nach Möglichkeit völlig zu verzichten und dieses immer erst nach dem Garen zuzusetzen.

Gruß FKS

7

Dienstag, 2. Dezember 2014, 17:11

"Natives" Rapsöl an sich, ist gemessen an den Inhaltsstoffen - besonders den beliebten ungesättigen Fettsäuren dem Olivenöl überlegen.
...
Aus welchem Grund ?
Beim Vergleich der Etiketten lese ich
- gesättigte Fettsäuren : Olivenöl 13 % ; Rapsöl 7 %,
- einfach ungesättigte Fettsäuren : Olivenöl 70 % ; Rapsöl 59 %
- mehrfach ungesättigte Fettsäuren : Olivenöl 7 % ; 24 %

Gruß FKS
Der Vorteil liegt nicht bei den absoluten Gahalten, sondern dem für die Ernährung günstigen Verhältnis im Rapsöl gegenüber dem Olivenöl. Die Gehalte variiren natürlich, ganz besonders, wenn das Öl aus geschälten oder ungeschälten Samen gepresst wurde.

Einer der Hauptgründe weswegen Rapsöl heute nicht so bekannt und akzeptiert ist, liegt wohl daran, dass es mit Züchtungen erst relativ spät gelungen ist den Erucasäuregehalt im Raps unter heute 2% zu drücken. Ab einem Gehalt von 5% dieser einst sortentypischen Fettsäure ist Rapsöl wegen baldiger Herzmuskelverfettung für den menschl. Organismus ungenießbar.
Rapsöl hat auch einen verhältnismäßig hohen Gehalt an Tocopherol und Carotinoiden wie es HerrBiernot schon angedeutet hat. Wegen ersterem ist das Öl auch relativ gut haltbar.

In der Küche greife ich bei Fetten die hoch erhitzt werden lieber zu Erdnussfett welches locker bis 220°C rauchfrei bleibt. Für den Wok auch gerne zum hitzefesten Sesamöl - wer den Geschmack von Sesam so wie ich nicht ausstehen kann, sollte aber unbedingt zum geschmachlosen hellen Öl, statt der braun gefärbten Variante mit starken Eigengeschmack aus gerösteten Samen greifen.

Wenn Sie zu einem m.E. guten Tabellenwerk mit wissenschaftl. fundierten Angaben greifen möchten würde ich den "Souci-Fachmann-Kraut" empfehlen. Ich darf hier leider nicht einkopieren. Die günstigere Variante nennt sich: " Der kleine...
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