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Ich würde sagen, beide Phasen fangen gleichzeitig an zu sieden. Die Zusammensetzung des Siedegases, welches aus beiden flüssigen Phasen herausblubbert, ist für beide flüssigen Phasen identisch. Diese Dampfzusammensetzung lässt sich am azeotropen Punkt ablesen. In diesem Beispiel sind das also 50% X und 50% Y in der Gasphase. Es entsteht nun folglich ein 3-Phasensystem! Ist das korrekt?
Siedet jede der beiden flüssigen Phase von "innen heraus", d.h. unabhängig voneinander, oder findet das Sieden nur an der Grenzfläche der beiden flüssigen Phasen statt?
Das ist insoweit interessant, dass der Nutzen der Wasserdampfdestillation (gemäß gängiger Lehrbücher) mit dem Sieden an der Grenzfläche der beiden nicht mischbaren Phasen begründet wird, was bei 1 bar bereits immer unter 100°C passiert.Nein, das Sieden findet nicht nur an der Grenzfläche zwischen den beiden flüssigen Phasen statt.
Das ist insoweit interessant, dass der Nutzen der Wasserdampfdestillation (gemäß gängiger Lehrbücher) mit dem Sieden an der Grenzfläche der beiden nicht mischbaren Phasen begründet wird, was bei 1 bar bereits immer unter 100°C passiert.
Bedeutet das somit nicht, dass ein flüssiges 2-Phasensystem bereits siedet (nämlich an der Phasengrenze), bevor die Temperatur des eutektischen Punktes erreicht wird? Etwas lapidar ausgedrückt, hat ein solches System somit 2 Siedepunkte und nur der Siedepunkt bei höherer Temperatur (das heisst sieden von innen heraus bei der Temperatur des eutektischen Punktes) lässt sich im Phasendiagramm ablesen. Ist das so korrekt?
Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht, aber es klingt auf jeden Fall logisch. Da am Siedepunkt beide binären Phasen die gleiche Dampfzusammensetzung haben (die Zusammensetzung im eutektischen Punkt), halte ich das für sehr wahrscheinlich.Bei 2 flüssigen , miteinander im Gleichgewicht befindlichen, binären Phasen stimmen die Partialdampfdrucke beider Komponenten überein. Denn im Fall verschiedener Partialdampfdrucke würde der höhere Dampfdruck z.B. der Komponente A in Phase 1 eine Übersättigung in Bezug auf A in Phase 2 bedeuten, mit der Folge, dass A in 2 kondensieren müsste und sich dort der Anteil von A erhöhen würde, was bei einem Gleichgewicht zwischen den flüssigen Phasen nicht sein kann.
Was ich meinte ist, dass man beim Hochheizen eines 2-phasigen, binären Gemisches zwei Siedepunkte beobachten kann. Zunächst wird es an der Phasengrenze "blubbern" (1. Siedepunkt), bei weiterem Hochheizen sieden schliesslich die beiden Phasen auch von innen heraus (2. Siedepunkt). Nur der letztere Siedepunkt lässt sich aus einem Phasendiagramm ablesen. (meiner Vermutung nach)
Nach meinem Verständnis ist es zwingend so, wie ich geschrieben habe. Auch wenn es zugegeben gewöhnungsbedürftig erscheint, wenn man davon ausgeht, dass die von mir beschriebene Vorstellung auch für den Fall gelten muss, dass jede der beiden koexistierenden, flüssigen Phasen nahezu reine Komponenten darstellen . Mit den entsprechenden Konsequenzen für die Werte der Aktivitätskoeffizienten ...Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht, aber es klingt auf jeden Fall logisch. Da am Siedepunkt beide binären Phasen die gleiche Dampfzusammensetzung haben (die Zusammensetzung im eutektischen Punkt), halte ich das für sehr wahrscheinlich.