Ich habe versucht im Atkins etwas zu finden. Hier steht: Der Standardzustand eines realen Gases ist ein hypothetischer Zustand, in dem das Gas den Druck p* (1 bar) besitzt und sich ideal verhält.
Einen hypothetische Zustande als Standardzustand zu definieren, ist nicht ungewöhnlich. So zum Beispiel ja auch bei gelösten Stoffen, insbesondere bei Elektrolyten. Standardzustand ist dort die "1 - molare Lösung im Zustand unendlicher Verdünnung" . Auf diese Weise eliminiert man gedanklich die Wechselwirkung zwischen den Teilchen des gelösten Stoffes, so dass nur die Wechselwirkung "gelöste Spezies <-> Lösungsmittelteilchen " übrig bleibt. Was andererseits bedeutet, dass bereits im Standarzustand der Aktivitätskoeffizient des gelösten Stoffes ungleich 1 ist. Und dies bei Salzlösungen mit c = 1 mol/L wegen der in Summe dominierenden Anziehung f < 1.
Das reale Gas wird somit als ideales Gas beschrieben. Demzufolge wäre die Enthalpie eines Gases sowieso unabhängig vom Druck, denn (dH/dP) bei konstanter Temperatur ist 0.
Ich denke nicht, dass man das so sagen kann. Denn wie im vorigen Absatz beschrieben, wird lediglich der Standardzustand als "wechselwirkungsfrei" definiert., was aber nicht bedeutet, dass Gase allgemein als "ideal" angenommen werden würden. Analog zu den Salzlösungen gilt hier bereits im Standardzustand eines Gases Z für dessen Aktivität : a(Z) = f(Z) * x(Z) mit hier f(Z) < 1 , bei höherer Verdichtung dann irgendwann einmal f(Z) > 1
Gruß FKS