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Sonntag, 18. Januar 2015, 16:02

Standardbildungsenthalpie

Hallo zusammen,

in einer Tabelle für die Standardbildungsenthalpien (298K, 1 bar) von Stoffen ist Wasser 2 mal eingetragen: in gasförmiger und in flüssiger Form.
http://de.wikibooks.org/wiki/Tabellensam…Bindungsenergie
Dass die flüssige Form experimentell exakt bestimmt werden kann, das glaube ich gerne. Aber gasförmiges Wasser ist bei 298K und 1 bar doch gar nicht existenzfähig, da es sofort kondensieren würde. Wie kann man dann solch einen Wert angeben?
Gut, man könnte die Verdampfungsenthalpie von Wasser zur Standardbildungsenthalpie für flüssiges Wasser dazuaddieren, aber der erhaltene Wert wäre ja nicht exakt sondern nur angenähert. Sollte man ihn daher besser nicht aus Tabellen ganz weglassen?

Gruß

2

Montag, 19. Januar 2015, 15:48

Aber gasförmiges Wasser ist bei 298K und 1 bar doch gar nicht existenzfähig, da es sofort kondensieren würde. Wie kann man dann solch einen Wert angeben?
Wasserdampf kann bei Standardtemperatur und Standarddruck sehr wohl "existenzfähig" sein, denn der Druck von 1 bar bezieht sich auf den Gesamtdruck und nicht etwa auf den Partialdruck des Wasserdampfes.

Im Übrigen gibt es viele Standardwerte, die sich auf nicht stabile Zustände beziehen . Z.B. die molare Standardbildungsenthalpie von atomaren Gasen, die bei Standardbedingungen überwiegend als Moleküle vorliegen.

Gruß FKS

3

Montag, 19. Januar 2015, 21:30

Ist die Enthalpie eines Gases (wie dampfförmiges Wasser) nicht abhängig von den Wechselwirkungen der Gasmoleküle untereinander? Dazu muss aber erst mal definiert sein, mit welchem anderem Stoff das Gas vorliegt (um auf 1 bar Gesamtdruck zu kommen) und in welcher Menge. Das kann ich bei der Angabe der Standardbildungsenthalpien nicht erkennen.

Ich habe versucht im Atkins etwas zu finden. Hier steht: Der Standardzustand eines realen Gases ist ein hypothetischer Zustand, in dem das Gas den Druck p* (1 bar) besitzt und sich ideal verhält.

Das reale Gas wird somit als ideales Gas beschrieben. Demzufolge wäre die Enthalpie eines Gases sowieso unabhängig vom Druck, denn (dH/dP) bei konstanter Temperatur ist 0.

Ziemlich kompliziert das Ganze.

4

Dienstag, 20. Januar 2015, 17:08

Ich habe versucht im Atkins etwas zu finden. Hier steht: Der Standardzustand eines realen Gases ist ein hypothetischer Zustand, in dem das Gas den Druck p* (1 bar) besitzt und sich ideal verhält.
Einen hypothetische Zustande als Standardzustand zu definieren, ist nicht ungewöhnlich. So zum Beispiel ja auch bei gelösten Stoffen, insbesondere bei Elektrolyten. Standardzustand ist dort die "1 - molare Lösung im Zustand unendlicher Verdünnung" . Auf diese Weise eliminiert man gedanklich die Wechselwirkung zwischen den Teilchen des gelösten Stoffes, so dass nur die Wechselwirkung "gelöste Spezies <-> Lösungsmittelteilchen " übrig bleibt. Was andererseits bedeutet, dass bereits im Standarzustand der Aktivitätskoeffizient des gelösten Stoffes ungleich 1 ist. Und dies bei Salzlösungen mit c = 1 mol/L wegen der in Summe dominierenden Anziehung f < 1.
Das reale Gas wird somit als ideales Gas beschrieben. Demzufolge wäre die Enthalpie eines Gases sowieso unabhängig vom Druck, denn (dH/dP) bei konstanter Temperatur ist 0.
Ich denke nicht, dass man das so sagen kann. Denn wie im vorigen Absatz beschrieben, wird lediglich der Standardzustand als "wechselwirkungsfrei" definiert., was aber nicht bedeutet, dass Gase allgemein als "ideal" angenommen werden würden. Analog zu den Salzlösungen gilt hier bereits im Standardzustand eines Gases Z für dessen Aktivität : a(Z) = f(Z) * x(Z) mit hier f(Z) < 1 , bei höherer Verdichtung dann irgendwann einmal f(Z) > 1

Gruß FKS

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