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Samstag, 27. Juni 2015, 14:46

Chemie - Online : Näherungsformel zur pH - Berechnung für angeblich(!) "mittelstarke Basen"

http://www.chemieonline.de/forum/showthread.php?t=225854)

Zitat


maxc 25.06.2015 21:34
Warum verwendet man bei der folgenden Aufgabe zur pH-Berechnung die Formel für mittelstarke Basen? HiWarum verwendet man bei der folgenden Aufgabe zur pH-Berechnung die Formel für mittelstarke Basen obwohl NaC_2H_5O mit pK_b = -2 eine sehr starke Base ist?Aufgabe: 10 Gramm Natriumethanolat werden immer 2 Litern Wasser geläst. Berechnen Sie den pH-Wert dieser Lösung.Lösung: pH= 14- ( 1/2*(-2-log_10(c(NaC_2H_5O) ))) = 12.93c(NaC_2H_5O) = 0.000073475


Die im obigen Zitat ( von mir ) rot herausgehobene Formel ist für "mittelstarke Basen" nicht geeignet. Was bedauerlicher Weise bis dato noch niemand bei CO beanstandet hat.....

Gruß FKS

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Samstag, 27. Juni 2015, 19:39

Meines Wissens ragiert das Ethanolat- Ion in Wasser mit vollständiger Protonenaufnahme, sodaß ich aus der angegebenen Konzentration auf einen pH von ca 9,9 komme.

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Sonntag, 28. Juni 2015, 03:16

Meines Wissens ragiert das Ethanolat- Ion in Wasser mit vollständiger Protonenaufnahme, sodaß ich aus der angegebenen Konzentration auf einen pH von ca 9,9 komme.


Zwar habe ich wie immer die Korrektheit der Zusammenhänge zum Gegenstand meiner Problemstellung machen wollen, und nicht etwa die numerische Korrektheit des Ergebnisses . Aber wenn es den schon sein muss, so beträgt die Konzentration des Ethanolats nach meiner Rechnung

\[ c_0(C_2H_5O^-) \ = \ c_0(C_2H_5ONa) \ = \ \frac { \frac {10 \ g }{68 \ g/mol}}{2 \ L} \ = \ 0,0735 \ mol/L\]

und somit bei ( pKB = - 2 ) zu Recht angenommener, praktisch vollständigen Protolyse : pH = 12,87

Für eine Stellungnahme zur Korrektheit der Bezeichnung der vom TES angegebenen Formel und deren Brauchbarkeit im gegebenen Fall wäre ich nach wie vor dankbar .

Gruß FKS

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Sonntag, 28. Juni 2015, 12:53

o.k. Trau keiner von anderen berechneten Angabe... ;) , verrechne dich lieber selbst... :thumbsup:

Im Beitrag: c(NaC_2H_5O) = 0.000073475

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Sonntag, 28. Juni 2015, 13:35

Und zur angegebenen Formel würde ich sagen:
a) Sie beruht auf einer Gleichgewichtsreaktion, die hier nicht gegeben ist.
b) Sie beruht darauf, daß die Konzentration der gebildeten Ionen klein ist gegenüber der eingesetzten Stoffmengenkonzentration, was hier ebenfalls nicht gegeben ist.
c) Und schlußendlich hätte die formal korrekte Lösung der angegebenen Gleichung einen pH=14,43 ergeben.

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Sonntag, 28. Juni 2015, 16:43

Und zur angegebenen Formel würde ich sagen:
a) Sie beruht auf einer Gleichgewichtsreaktion, die hier nicht gegeben ist.
b) Sie beruht darauf, daß die Konzentration der gebildeten Ionen klein ist gegenüber der eingesetzten Stoffmengenkonzentration, was hier ebenfalls nicht gegeben ist.
c) Und schlußendlich hätte die formal korrekte Lösung der angegebenen Gleichung einen pH=14,43 ergeben.


Vom TES des CO - Threads angegeben war diese Formel:

pH= 14- ( 1/2*(-2-log_10(c(NaC_2H_5O) )))


Was umgerechnet diese Formel ergibt : \[p_{OH} \ = \ \frac {1}{2} \ [ pK_B \ - \ lg ( c(C_2H_5O^-) \ ] \] Was gemeinhin als "Formel für schwache Basen " kommuniziert " wird und nicht etwa als "Formel für "mittelstarke Basen" , wie der TES des CO - Threads unzutreffend behauptet hat. Wobei die vom TES dort genannte Formel hier völlig ungeeignet ist, alldieweil die Base Ethanolat mit pK_B = - 2 weder schwach noch mittelstark ist , sondern im Gegenteil als ausgesprochen stark zu bezeichnen ist . Und somit bei weitem die von Auwi unter b) seines Beitrags genannte Vorrausetzung verfehlt : Nur dass es hier nicht wie von Auwi geschrieben Ionen, sondern Ethanolmoleküle sind , deren Konzentration klein sein müsste im Vergleich zur eingesetzten Nominalkonzentration des Ethanolats.

Eine Bedingung die ausgehend von der Gleichgewichtsreaktion \[C_2H_5O^- \ + \ H_2O \ \ \rightleftarrows \ \ C _2H_5OH \ + \ OH^- \] operational und angemessen formuliert mMn etwa so zu fassen wäre :
\[K_B(C_2H_5O^-) \ = \ \frac {c(OH^-) \ \cdot \ c(C_2H_5OH) }{c_0(C_2H_5O^-)} \]
Was bei Vernachlässigung der Autoprotolyse des Wassers zu der Näherung führt, die gemeinhin als "Formel für mittelstarke Basen" bezeichnet wird, die aber durchaus nicht nur für mittelstarke, sondern auch für starke und schwache Basen geeignet ist:
\[K_B(C_2H_5O^-) \ \approx \ \frac {c^2(OH^-) }{c_0(C_2H_5O^-) \ - \ c(C_2H_5OH)} \]
Während sich für die Fallgruppe \[ c_0(Base) \ >> \ K_B \ \ \ \ in \ konkreten \ Werten \ etwa \ \ c_0(Base) \ > \ 100 \ K_B \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \] die Näherungsformel ergibt, die logarihmiert und und gemäß pH = 14 - pOH umgerechnet den Näherungsansatz ergibt, den der TES des CO - Threads in mehrfacher Hinsicht falsch verortet hat : \[K_B(C_2H_5O^-) \ \approx \ \frac {c^2(OH^-) }{c_0(C_2H_5O^-) } \]

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Donnerstag, 2. Juli 2015, 14:49

Hallo, um nochmal auf das leidige Thema der Säurestärken und ihnen zugeordneten Näherungsformeln für die pH-Wert-Berechnung zurückzukommen:
So lautet z.B. Die sogenannte "Berechnungsformel für starke Säuren" \[ c(H^+) \ \approx \ c_0(HA) \] Was nach HOWI' s , Kriterium , das mit meinem eigenen praktisch übereinstimmt, nachdem man eine Säure als stark bezeichnen sollte, wenn sie in 1molarer, wässriger Lösung zu mehr als 99 % dissozziiert vorliegt. Was nach meiner Rechnung Ks(HA) > 98 mol/L bzw. leicht gerundet pKs < - 2 erfordert . Da kann man mMn allenfalls noch darüber reden , ob eine Grenze gemäß pKs(HA) < 0 anzeptabel ist. aber im Fall von pKs(HA) < 4,5 ich nicht umhin komme , zum Ausdruck zu bringen, dass der oder die Urheber dieser Grenzziehung von allen guten Geistern verlassen sein müssen, Anorganikum hin oder her.
Ja, wenn Sie den Hollemann/Wiberg nehmen, gäbe es in der Tat nur jeweils 3 Fälle: mehr als 99%ig dissoziiert, weniger als 1%ig dissoziiert, und als dritten Fall alles dazwischen, womit die Grenzen dann bei ca. -2 und +2 lägen.
So wie ich merke, dass die pH-Wert-Berechnungsformeln sich im Grunde auch nur in drei Gruppen (dann jeweils nochmal mit und ohne Autoprotolyse, also stark oder weniger stark verdünnt) unterteilen:
\[ c(H^+) \ \approx \ c_0(HA) \]
\[ c(H^+) \ \approx \sqrt{K_s \cdot c_0 + (\frac{K_s}{2})^2 } - \frac{K_s}{2} \] und \[ c(H^+) \ \approx \sqrt{K_s \cdot c_0 }\]
Damit, diese drei Formeln auf fünf verschiedene Säurestärken zu verteilen, hab ich dann freilich auch so meine Schwierigkeit.
Mal positiv gedacht: Wie würden Sie denn die "Zuständigkeitsgrenzen" der drei Formeln setzen? Zwischen Formel II und III löst sich das Problem wahrscheinlich rein praktisch dadurch, dass das Ks bei hinreichend kleinen Zahlenwert einfach irgendwo in den Nachkommastellen untergeht, also Formel II quasi fließend in Formel III übergeht. Wie dagegen Formel II umgekehrt mit zunehmendem Ks-Wert in Formel I übergeht, dazu habe ich noch keine so klare Vorstellung, müsste aber auch irgendwie gehen, denn schließlich: „Natura non facit saltus“.

Um's etwas anschaulicher zu machen, hab ich die gängigen Abstufungen der Säure- und Basenstärken mal in eine Grafik gepackt:
index.php?page=Attachment&attachmentID=214
Meinen Sie, dass also auch schon alle Säuren ab pKs = 2 in denselben Topf von Formel III kommen sollten und dieser dann alles bis hinab zu pKs = 14 abdeckt? Was ich in der Literatur dazu finden konnte, war allenfalls, dass ab einem bestimmten pKs-Wert dann auch zwingend die Autoprotolyse mit berücksichtigt werden müsse, die ja bei stärkeren Säuren nur bei extremer Verdünnung mit ins Kalkül gehört...

Man liest sich,
Qniemiec

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