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1

Sonntag, 20. Dezember 2015, 13:30

Kann man mit "Hausmittel" Hefe , Laktose und Geschmacksverstärker in Lebensmitteln nachweisen?

Kennt jemand einfache chemische Methoden, mit denen man Hefe, Milchzucker und Geschmacksverstärker in
Nahrungsmitteln nachweisen kann?

2

Samstag, 9. Januar 2016, 20:14

Kennt jemand einfache chemische Methoden, mit denen man Hefe, Milchzucker und Geschmacksverstärker in
Nahrungsmitteln nachweisen kann
Dies ist nicht so einfach. Bei Hefen wird es schon einmal problematisch - ein Durchflusszytometer gehört definitiv nicht zu Deinen Forderungen. Also da wird es nichts.

Mit Laktose sieht es besser aus - reduzierende Zucker lassen sich recht einfach mit Fehling-Lösung nachweisen. Der Glutamatnachweis ist dann wiederum eine schwierigere Sache - mit etwas Übung aber schon zufriedenstellend via DC zu bewerkstelligen...

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Beiträge: 213

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3

Sonntag, 10. Januar 2016, 22:17

Kennt jemand einfache chemische Methoden, mit denen man Hefe, Milchzucker und Geschmacksverstärker in
Nahrungsmitteln nachweisen kann
Dies ist nicht so einfach. Bei Hefen wird es schon einmal problematisch - ein Durchflusszytometer gehört definitiv nicht zu Deinen Forderungen. Also da wird es nichts.

Mit Laktose sieht es besser aus - reduzierende Zucker lassen sich recht einfach mit Fehling-Lösung nachweisen. Der Glutamatnachweis ist dann wiederum eine schwierigere Sache - mit etwas Übung aber schon zufriedenstellend via DC zu bewerkstelligen...
viele lebensmittel enthalten aber mehrere mehrfachzucker :(
und die fehling methode schlägt bei mehreren an

was ist DC?

4

Sonntag, 10. Januar 2016, 22:38

DC = Dünnschichtchromatographie, ein physikalisch-chemisches Trennverfahren.

5

Montag, 11. Januar 2016, 17:54

...viele lebensmittel enthalten aber mehrere mehrfachzucker :(
und die fehling methode schlägt bei mehreren an

was ist DC?

Wie Paprikachips schon erläuter hat ist die Dünnschichtchromatographie gemeint.
Der technische Aufwand hält sich in Grenzen und dennoch sind sehr respektable Ergebnisse möglich.

Leider kenne ich Deine Probe nicht - die entsprechende Aufarbeitung einmal vorausgesetzt:

Hier einmal eine knappe Anleitung die mit dem genannten unkomplizierten Laufmittelgemisch für viele Zucker taugt.

Sorptionsschicht:
Kieselgel 60 F254 (am besten auf Aluträger den Du bequem mit der Schere zuschneiden kannst - Ränder großzugig halten wegen Tailing und Beschädigungen)

Fließmittel:
Aceton (75(V/V)
3%ige Borsäurelösung 25
(Kammersättigung)

Laufstrecke: 10-15cm (Du kommst mit den günstigen 20cm Platten hochkant aus).
Laufzeit: 30-60min

Für den Auftrag kannst Du Dir selbst eine Glaskapillare über der Brennerflamme ausziehen. Ca. 2µl reichen je Startpunkt.

Kurze Nachaktivierung während ca. 15 min. an der Luft und dann in den Trog.

Dies ist jetzt keine Einführung in den Arbeitsablauf einer DC - aber mit dem Bleistift zart die Startlinie und später die Höhe der Laufmittelfront (flugs ehe auch schon verflogen) zu markieren sei immer wieder in Erinnerung gerufen...

Detektion für Lactose: Sprühreagenz 0,5gDiphenylamin in 25ml MeOH gelöst, mit 0,5ml Anilin und 2,5 ml 85%iger Phosphorsäure versetzt.
Nach dem Besprühen die Platte ca. 10min auf 120°C erhitzen. Lactose und Glucose färben sich blaugrau. Rf-Werte: Lactose 0,21, Glucose 0,40, Galactose 0,28, Fructose färbt sich rötlich Fleck bei 0,11, Rahmnose grüngrau bei 0,64, Saccharose grünbraun bei 0,39

Übrigens klappt dies auch gut mit versch. Aminosäuren wie die Glutaminsäure - eine dahingehende Anleitung hätte ich auch parat, allerdings müsstest Du Dich einmal ein wenig mit DC-Techniken vertraut machen. Eine jedenfalls spannende Thematik...



6

Sonntag, 17. Januar 2016, 18:14

Qualitativer Nachweis von Laktose

Nachtrag wie versprochen...

Die Tage hat ich ein wenig Zeit mein Bücherregal dahingehend zu durchstöbern.

Der gute alte "Gattermann " in der 43. Auflage geht in der DC den gleichen Weg wie P. Pachalys DC in der Apotheke. Das hatten wir oben ja schon.

Matisseks
Lebensmittelanalytik in der 4. Auflage, beschreibt ab S.146 einen sehr anspruchsvollen quantitativen Weg nach Potterat-Eschmann, am Beispiel Milchschokolade, aus der Differenz vor bzw. nach der Inversion und liefert auch gleich das Tabellenwerk für die Auswertung hinzu. Mit Hausmitteln steht man da wohl auf verlorenem Posten.

Im Wollrab gäbe es etwas einfaches zu Aminosäuren.

Ein Treffer dann in Auterhoff / Kovar der 6. Auflage. Da findet sich auf S.32 eine modifizierte Wöhlk-Probe. Wenn die obige DC nun etwas "ergiebiger" gestaltet wird und statt Startpunkte ein bandförmiger Auftrag gemacht wird, der zwar wohl nicht so sauber abläuft - aber dann beim Auskratzen der entsprechenden Phase mehr Substanz liefert, scheint mir dies der einfachste Weg.

Hierzu werden 50mg Substanz in einem 2ml Probenfläschchen in 1,5ml Wasser gelöst; das Glas wird ca. 1 min. im Wasserbad erwärmt und nach auffüllen mit konz. Ammoniak verschlossen. Ein Luftraum über der Reaktionslösung ist zu vermeiden - und im Wasserbad bei ca. 90°C etwa 4 min. erwärmt. Eine Rotfärbung, die mit konz. HCl reversibel nach Gelb umschlägt, weist auf Laktose hin.
Mit kleinen Volumina zu arbeiten braucht Übung - dann schafft man es auch 1 Tropfen zu filtrieren... Ich arbeite gerne mit diesem "Puppengeschirr", Kegelschliff 7/16 oder NS 10/19.

Die Literatur füge ich gleich nachfolgend ein...

Gerne bin ich bei DCs behilflich, sofern ein ehrliches Interesse besteht. Bunsenbrenner braucht es dafür bestimmt keinen - ein Fön, oder der Backofen in der Küche reicht für die Detektion! ;)
Es braucht auch keinen Trog - ein sauberes Schnappdeckelglas ohne Gummidichtung reicht. Zur Kammersättigung braucht es auch kein teures Filterpapier von Schleicher & Schüll - Löschpapier klappt zufriedenstellend. Mehrere saubere "Einmalzerstäuber" leisten gute Dienste...

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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »hw101« (17. Januar 2016, 18:30)


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