Weshalb sind Pflanzen am Morgen nass? Besonders schön ist dies an großen Blattrosetten aber auch an Getreidehalmen zu sehen.
Die vermeintlichen Tautropfen an Blättern nach schwüler Sommernacht sind sg."
Guttationstropfen". Da die Pflanze den Saftstrom duch fehlende Verdunstung der Umgebungsbedingungen wegen nicht aufrecht halten kann, wird durch den Wurzedruck über Spaltöffnungen der Pflanze Wasser direkt in flüssiger Form abgegeben. Am Morgen findet man die diese vermeintlichen Tautropfen, die aber im Unterschied zu Tau, Spuren von Zuckern und Mineralstoffe u.ä. enthalten.
Etwas differenziert betrachtet, muss schon festgestellt werden, dass die Pflanze selbstverständlich auch aktiv "
Wachstumswasser" transportiert. Im Wesentlichen über den Transpirationssog, wobei in den Tropen auch am Tage bzw. bei uns eher über Nacht bei fehlender Verdunstung das Wasser dann durch den Wurzeldruck über spezielle Spaltöffnungen (
Hydathoden), die meist an den Blatträndern sitzen oder an Blattadern liegen, aber auch über spezielle Drüsenhaare, abgegeben wird.
Trennt man z.B. einen Grashalm der mit passiven Hydathoden ausgestattet ist von seiner Wurzel, stoppt auch die Guttation. Allerdings gibt es auch noch eine wurzelunabhängige Guttation über aktive Hydathoden die über Blätter oder Drüsenhare trotzdem auch ohne Wurzel weiter läuft und der Xyleminhalt durch seinen Eigendruck aus den Poren gedrückt wird.Große Blätter der Tropen können mit diesem System über Nacht mit einem einzigen Blatt bis zu 100ml Wasser freisetzen!
Wie stark der Wurzeldruck ist, sieht man beim zu späten Baumschnitt im Frühjahr, wo an einem Tag mehrere Liter Saft abtropfen (
ausbluten) können. Wer schon einmal Birkenwein, oder bei uns eher seltenen Palmwein gemacht hat, staunt wohl oft selbst welche Flüssigkeitsmengen transportiert werden.
Es finden sich auch andere Organismen wie z.B. Pilze die dieses System ebenso nutzen - z.B. im
Wanner kann man sich solche Zellen auf mikroskopischen Aufnahmen ansehen.
Schön anzusehen sind hier die Guttationstropen im Bild, an einem Erdbeerblatt: