Grundsätzlich sind die MO Diagramme polyatomischer Moleküle leider sehr viel schwieriger aufzustellen und weniger anschaulich als die der diatomischen Moleküle. Man muss sich schon mit Symmetriegruppen recht gut vertraut machen, um das ganze nachvollziehen zu können. Bei Berylliumhydrid ist es noch einigermassen einfach, da das Molekül zum Glück linear ist.
Das Be hat die Konfiguration [He]2s2 und 2p Orbitale, die energetisch tief genug liegen, um an Bindung teilzunehmen. Die beiden Wasserstoffatome haben bekanntermassen die Konfiguration 1s1.
Es kommen nun durch Wechselwirkung des Be 2s Orbitals mit einem H 1s Orbital ein bindendes sigma und ein antibindendes Sigmaorbital zustande (sigma1 und sigma3(*)). Das 2pz Orbital des Be, welches in der Achse des Moleküls liegt, bildet dann mit dem verbleibenden H 1s Orbital ein weiteres bindendes sigma und ein antibindendes sigma Orbital (sigma2 und sigma4(*)). Die verbleibenden 2px und 2py Orbitale des Be können mit nichts mehr überlappen, sie bleiben also nichtbindende Orbitale mit atomarem p-Charakter erhalten. Die Reihenfolge der MO ist sigma1, sigma2, sigma3(*) und sigma4(*). Die 2py und 2pz Orbitale sind entartet und liegen zwischen sigma2 und sigma3(*). Da Du insgesamt 4 Elektronen unterbringen musst, sind nur die beiden bindenden sigma1 und sigma2 MOs besetzt, keine antibindenden Orbitale. Macht also für jede Be-H Bindung eine Bindungsordnung von 1, wie man es erwarten würde.
Wenn Du google mit der Formel und dem Begriff MO diagram fütterst, findest Du eigentlich alles. Auch für sehr viel kompliziertere Fälle wie Wasser oder Ammoniak.