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Mittwoch, 29. Juli 2015, 16:58

Neutronen als "Kitt, der die Protonen im Atomkern zusammenhält"

http://www.chemieonline.de/forum/showthread.php?t=226467

Zitat

Fulvenus 26.07.2015 20:01
AW: Welche Rolle spielen Neutronen im Atomkern?


Zitat

von maxc (Beitrag 2685134887)
und es kann ja auch nicht sein das das Neutron durch Zerfalll z.T. je nach Notwendigkeit zu Elektronen wird da es ja gleichviele Neutronen wie Protonen gibt.
Was meinst du?
Neutronen kann man auch als "Kitt" verstehen,der die Protonen im Kern zusammenhält.Mit einfachen Ladungsvorstellungen(neutral,positiv,negativ) sind diese Zusammenhänge jedoch nicht erklärbar.


Wer "Neutronen als Kitt" versteht, "der die Protonen im Kern zusammenhält" zeigt damit an, dass ihm offenbar nicht klar ist, dass der Zusammenhalt von Nukleonen innerhalb eines Atomkerns nicht auf Basis elektromagnetischer Wechselwirkung erklärt werden kann, es also eine andere fundamentale Wechselwirkung geben muss, die sich mit der Phänomenologie vereinbart, dass kleine Atomkerne unter Energiefreisetzung zu größeren fusionieren können, eine solche Fusion aber nur bei extrem hohen Temperaturen und hohen Teilchendichten mehr als nur vernachlässigbar wahrscheinlich ist.Was darin begründet ist, dass die Fusion erst dann eintritt, wenn die fusionierenden Atomkerne einander so nahe gekommen sind, dass die bei größeren Aständen ( genauer gesagt etwa r > einige Femtometer ) dominierende COULOMB - Abstoßung bei kleinern Abständen von einer Anziehung zwischen den Nukleonen dominiert wird . Was eine anziehend wirkende Kernkraft voraussetzt, die bei r < 1 fm um ein Vielfaches stärker ist als die COULOMB - Abstoßung zwischen 2 Protonen, die aber mit zunehmendem Abstand so stark abfällt, dass ihre Reichweite auf wenige Femtometer beschränkt scheint. Vereinfacht gesagt wirkt diese Kernkraft nur zwischen unmittelbar benachbatren Nukleonen, dies aber gleichermaßen bei Proton - Proton, Neutron Neutron sowie Proton - Neutron.

Besagte Kernkraft stellt jedoch selbst keine Elementarwechselwirkung dar, sondern ist als "Restkraft " der so genannten "Starken Wechselwirkung " zu verstehen, die ihrerseits zwischen Quarks wirkt und u.a. für den Zusammenhalt des Protons verantwortlich ist.
Eine Analogie zum Elektromagnetismus besteht hier insofern, als man auch die Starke Wechselwirkung als Wechselwirkung zwischen Ladungen beschreibt, mit dem Unterschied, dass man hier nicht wie bei "plus und minus" zwei Sorten von Ladungen auskommt , sondern drei "Sorten " benötigt, als hier zum Erreichen von "Neutralität" drei Sorten von Ladungen zusammenwirken müssen. Was der Grund dafür gewesen sein dürfte, dass man diese Ladungen "Farbladungen" nennt, wobei sich die Farben rot, grün und blau zu "weiß" = "farbneutral " ergänzen. Außerdem gibt es noch zu jeder Farbe die so genannten Antifarben °antirot°, "antigrün" und "antiblau", die ebenfalls zu "weiß = farbneutral" kombinieren können. Außerdem gibt es neben den Farneutralen "3 - Quark - Zuständen" wie z.B. den Nukleonen , noch farbneutrale "2 - Quark - Zustände, die aus einem Quark und dem diesem entsprechenden Antiquark bestehen und nach der Farbenlehre "weiß = Farbneutral" ergeben, weil hier stets Farbe mit ihrer Antifarbe kombiniert ist.
Dass farbneutrale Teilchen wie Proton und Neutron sich dennoch anziehen liegt daran , dass sich ähnlich den elektrischen Ladungen eines Dipols, die Kräfte der Teilladungen in Bezug auf die Außenwirkungen nicht vollständig kompensieren, weil sich im Fall elektrischer Dipole und Multipole höherer Ordnung die elektrischen Teilladungen , im Fall der Farbkraft die Teilfarbladungen des von den drei Quarks gebildeten "Tripols" sich nicht am exakt gleichen Ort befinden. Die dem entsprechende "Restkraft" nicht vollständig kompensierter Teilladungen ist als Ursache der Kernkraft zu verstehen, der Protonen und Neutronen zusammenhält.

Mehr dazu auf Nachfrage.

Gruß FKS

..... und an Fulvenus von einem der "Asperger mit Inselbegabung " : "Si tacuisses ...."

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